Kirche

Kirche und Kloster St. Christophorus Reinhausen

Hoch über dem Ort Reinhausen liegt, weit sichtbar auf einem Bergsporn, die ehemalige Klosterkirche St. Christophorus. Ort und Kirche werden umrahmt von den Gleichenbergen, dem Eschenberg, dem Knüll, den „falschen Gleichen“ und dem Reinhäuser Wald. Durch den Ort und das Tal schlängelt sich der Wendebach.

Um 1080 stifteten die Grafen von Reinhausen auf dem Gelände ihrer Burg ein Chorherrenstift, das sie um 1112 in ein Benediktinerkloster umwandelten. Die Kirche war eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querhaus. Das Kloster war Gründungsmitglied der Bursfelder Kongregation, hatte eine Knabenschule und eine Schreibwerkstatt. Im Zuge der Reformation wurde es aufgelöst und die Klosterkirche wurde zur Gemeindekirche. Das Kirchengebäude erfuhr in den 1000 Jahren zahlreiche Umbauten. 

Heute ist sie eine dreischiffige Hallenkirche mit romanischen, gotischen und barocken Bauelementen.

Die ehemaligen Klostergebäude und die Reste des Kreuzganges auf der Nordseite der Kirche stammen aus dem 15. Jahrhundert und wurden später noch einmal umgebaut. 

Westlich der Kirche befinden sich die Reste des 1460 von den Herren von Uslar gestifteten Hospitals, das Pilgern, die auf dem Jakobsweg waren, Herberge bot.

Rundgang

Am Rand des Reinhäuser Waldes, hoch über der Gemeinde Reinhausen liegt, weit sichtbar auf einem Bergsporn, die ehemalige Klosterkirche Sankt Christophorus. Sie wurde um das Jahr 1080 als Chorherrenstift geweiht und besteht in ihren ältesten Teilen aus der Eigenkirche der Burg der Grafen von Reinhausen, die sich seit dem 10. Jahrhundert hier befand.
Um 1112 wurde das Chorherrenstift in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Teile der alten Klostergebäude aus gotischer Zeit sind erhalten geblieben.
Die Westseite der Kirche besteht aus einer riegelartigen Doppelturmfassade im romanischen Stil aus der Zeit um das Jahr 1200. Die Türme haben gekuppelte Schalllöcher mit Würfelkapitellen. Die Kirche ist aus dem hier anstehenden Reinhäuser Sandstein erbaut.
Die südliche Chorwand gehörte vermutlich noch zu der Eigenkirche der Burg der Grafen von Reinhausen und stammt somit aus der Zeit vor 1080. Sie besteht aus behauenen Kleinquadern unterschiedlicher Höhe. Auch das zugemauerte romanische Fenster weist auf das hohe Alter der Mauer hin.
Ein Schmuckstück der Kirche ist das auf der Südseite gelegene Eingangsportal, das gleichzeitig mit der Westfassade um 1200 errichtet worden ist
Wenn man durch das Portal eintritt, fällt der Blick automatisch auf das Fresco des heiligen Christophorus mit dem Jesuskind auf den Schultern (siehe Christophorus-legende). Die Betrachtung eines Christophorusbildes am Morgen gilt als Schutz des Lebens bis zum Abend.
Im südlichen Seitenschiff finden sich weitere Fresken zur Christophoruslegende. Entstanden sind die Fresken in der Zeit von 1400 bis 1450.Sie wurden später übermalt und erst in den letzten Jahrzehnten wieder freigelegt.
Spätgotischer Flügelaltar von 1498. Der Altar war ursprünglich ein Marienaltar, im 19. Jahrhundert wurde die Maria durch die Kreuzigungsgruppe ersetzt.
Im linken Seitenschiff hängt das Mittelteil eines Schnitzaltars aus dem Jahr 1507. Er zeigt in der Mitte den Heiligen Jodokus. Jodokus ist einer der Schutzheiligen der Pilger und wurde von den Benediktinern besonders verehrt.
Das Tympanon der ehemaligen Eingangspforte ist im Chor eingemauert und zeigt einen Löwen der einen menschlichen Kopf verschlingt.

Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge. 1. Petrusbrief.; 5. Kapitel; Vers 8
Gotische Kreuzigungsplastik ( im Chor eingemauert )
Romanische Christophorusplastik (im Chor eingemauert)
Das Kirchenschiff
Die Kirche von Osten aus gesehen.
Das Konventsgebäude des ehemaligen Klosters von Südosten aus gesehen.