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"Das hätte ich dir ja gar nicht zugetraut!"

Wie hören Sie den Satz? Anerkennend oder mit einem Augenrollen? Vorwurfsvoll? Auf jeden Fall zeigt er an, dass man offenbar anders ist, als jemand dachte. In dieser Fastenwoche geht es um die Rollen, die wir spielen oder die uns zugeschrieben werden. Aber sind wir nicht viel mehr als das? „Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu“ lautet ein bekanntes Motto für die Fastenzeit. Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken. Wer bin ich? Welche Rollen schreiben mir die Menschen in meinem Umfeld zu? Und welche würde ich gern mal einnehmen? Vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren.

Jeremia hat einen Auftrag bekommen, den nicht nur die Menschen um ihn herum ihm nicht zugetraut hätten, sondern von dem er selbst dachte: das ist jetzt eine Nummer zu groß. Ihm ist Folgendes passiert: 

Da kam das Wort des Herrn zu mir: »Bevor ich dich im Mutterleib geformt habe, kannte ich dich. Bevor du von deiner Mutter geboren wurdest, warst du schon heilig für mich. Zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.« Ich antwortete: »Ach, mein Gott und Herr, ich kann nicht gut reden! Denn ich bin noch zu jung.« Doch der Herr erwiderte: »Sag nicht, dass du zu jung bist, sondern geh, wohin ich dich sende! Und verkünde alles, was ich dir auftrage! Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin mit dir und werde dich retten!«

Gott sieht uns mit ganz anderen Augen als die Menschen um uns herum. Er sieht vielleicht auch Dinge, die wir selbst noch nicht wahrgenommen haben. Manchmal fordert er uns heraus. 

Fürchte dich nicht, auch mal aus der Rolle zu fallen, auf der Suche nach dem oder der, der oder die du wirklich bist. 
 
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
 ich träte aus meiner Zelle
 gelassen und heiter und fest,
 wie ein Gutsherr aus seinem Schloß.
 Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
 ich spräche mit meinen Bewachern
 frei und freundlich und klar,
 als hätte ich zu gebieten.
 
 Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
 ich trüge die Tage des Unglücks
 gleichmütig lächelnd und stolz,
 wie einer, der Siegen gewohnt ist.
 
 Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
 Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
 Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
 ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
 hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
 dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
 zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
 umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
 ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
 müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
 matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?
 
 Wer bin ich? Der oder jener?
 Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
 Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
 Und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
 Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
 das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?
 
 Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
 Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!
 
 (aus: Dietrich Bonhoeffer. Widerstand und Ergebung)

Julila Kettler

Schneeidylle rund um unsere Kirche

Quelle: Julia Kettler
Der Schnee glitzert und die Sonne lacht. Schön ist es auf dem Kirchberg in Reinhausen...

Vorstellung Julia Kettler - unsere neue Pastorin ab 02/2021

„Das passt!“ Habe ich gedacht, als ich die Ausschreibung der Pfarrstelle für Reinhausen und Diemarden gelesen habe. „Da kann ich mir gut vorstellen, zu leben und zu arbeiten.“  So habe ich Kontakt aufgenommen, mich beworben und werde nun im Februar als Ihre neue Pastorin den Dienst beginnen.
Mein Name ist Julia Kettler, ich bin 37 Jahre alt. Nach meinem Theologiestudium in Göttingen und Marburg habe ich das Vikariat in Sottrum bei Rotenburg (Wümme) gemacht und wurde dann von der Landeskirche auf meine erste Pfarrstelle nach Meine bei Braunschweig geschickt. Acht gute Jahre war ich in dieser recht großen Gemeinde Pastorin. Dort habe ich unter anderem ganz vielfältige Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Konfirmanden kennengelernt und auch mitgestaltet.  Doch es zieht mich nun doch wieder aufs Land, denn ich bin selbst in einem kleinen Dorf bei Bremen aufgewachsen.
Ich komme nicht allein, sondern bringe meinen Mann Julix, den ich vor fast zwei Jahrzehnten in Studium in Göttingen kennengelernt habe, unsere beiden Kinder Vanja (7) und Oscar (5) und unsere Hündin Ria mit. Wir freuen uns darauf, das schöne Pfarrhaus in Reinhausen zu beziehen und in beiden Dörfern heimisch zu werden.

Was gibt es noch zu mir zu sagen? Sie werden mich sicherlich oft auf dem Fahrrad sehen. Ich bin immer schon gern Rad gefahren und seit einigen Jahren versuchen wir als Familie, klimafreundlich zu leben. Deshalb bin ich, so oft es möglich ist, auch dienstlich mit dem Fahrrad unterwegs. Wenn ich einmal Zeit habe, dann werkle ich gern im Garten. Das ist für mich ein schöner Ausgleich und erfüllt mich mit großer Zufriedenheit. Und ich singe gern: ich bin in einem sehr musikalischen Haushalt aufgewachsen, und über die Musik überhaupt erst zur Kirche gekommen. Ob es nun Bachkantaten, Choräle, Taizégesänge oder die neuen Lieder aus den Freitönen sind – Musik ist immer schon ein wichtiger Ausdruck meines Glaubens gewesen.

Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben als Ihre Pastorin, auf gemeinsame Gottesdienste und ich bin besonders gespannt auf die beiden Kindergärten. Vor allem aber freue ich mich darauf, Sie kennenzulernen und mit Ihnen ins Gespräch zu kommen! Leider ist ja durch Corona zur Zeit vieles eingeschränkt.  Deshalb haben wir auch beschlossen, meine Einführung erst dann zu feiern, wenn die Außentemperaturen wieder Gottesdienste unter freiem Himmel ermöglichen, damit viele Menschen teilnehmen können. Doch bis dahin wird es bestimmt schon ganz viele Gelegenheiten geben, sich zu begegnen und kennenzulernen.  

Ihre Julia Kettler

Andacht zu Weihnachten 2020

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Oratorio de Noël (Camille Saint-Saëns), Aufzeichnung vom 20.Dezember 2020 in einer Bearbeitung von Bernhard Wünsch

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Andacht zum 4. Advent 2020

Liebe Leserin und lieber Leser,

die Advents- und Weihnachtszeit ist auch die Zeit der Engel. Zu keiner anderen Zeit im Jahr tauchen diese geflügelten Gesellen in so großer Vielfalt und Anzahl auf, wie kurz vor Weihnachten. Da gibt es bunte Engel aus Filz oder Plastik. Holzengel – bemalt oder auch naturbelassen. Aus Keramik, Metall, Stroh oder Gesangbuchseiten gefaltet…. Unsere Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.                     
Fragen Sie mich bitte nicht, worin die Faszination dieser Figuren liegt. Wenn man die Engelbilder in Kirchen so anschaut, dann sind diese geflügelten Wesen nicht immer nett und liebenswert. Und selbst die kleinen dicken Putti können einen recht finster anblicken.

In der Bibel gibt es einige Begebenheiten mit Engeln. 

Fast immer sind Engel die „guten“. (Ich schreibe fast, weil auch Luzifer ein Engel ist. Ein gefallener zwar, einer der der Sünde nachgegeben hat, aber ein Engel.) „Gute“ Engel beschützen die Menschen, unterstützen Gott in seinem Wirken und nicht zuletzt haben Engel Maria die Schwangerschaft angekündigt, den Hirten auf dem Feld von den Geschehnissen im Stall von Bethlehem erzählt und Engel waren es auch, die von der Auferstehung erzählten.
Wie auch immer: Engel gehören zu Gott und dem Himmelreich. Die wohl bekannteste Engelgeschichte im Alten Testament ist die von Jakob`s Traum: Er sieht Engel an einer Leiter, die in den Himmel reicht, hinauf- und herabsteigen. 

Wie Engel wirklich aussehen kann ich Ihnen nicht sagen. Und ob sie frohlockend und musizierend ihre Zeit im Himmel verbringen weiß ich auch nicht. Das bleibt Ihrer eigenen Phantasie überlassen.

Rudolf Otto Wiemer schrieb ein Gedicht über Engel:
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel. 
Sie gehen leise, sie müssen nicht schrei’n, 
oft sind sie alt und hässlich und klein, die Engel. 
Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand, die Engel. 
Vielleicht ist einer, der gibt Dir die Hand, 
oder er wohnt neben Dir, Wand an Wand, der Engel. 
Den Hungernden hat er Brot gebracht, der Engel. 
Dem Kranken hat er das Bett gemacht und er hört,
wenn Du ihn rufst in der Nacht, der Engel. 
Er steht im Weg und er sagt Nein, der Engel, 
groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein. 
Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel.

Mir gefällt dieses Gedicht so besonders, weil es nicht nur die himmlischen Erscheinungen beschreibt. 
Auch Menschen wie du und ich können als Engel angesehen werden.

Das wichtigste Merkmal eines Engels sind nicht die Flügel, sondern dass er den Menschen zugewandt ist. Respekt und Verständnis seinen Mitmenschen entgegenbringt und im Sinne von Jesus Christus Nächstenliebe übt und Not lindert.

Liebe Leserin und lieber Leser, 

ich hoffe, dass ich Ihre ganz persönliche Vorstellung von Engeln jetzt nicht zerstört habe. Es bleibt dabei: Niemand weiß, wie sie aussehen und manchmal bemerkt man nicht einmal, wenn sie einem begegnen.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten 4.Advent und Ihren ganz persönlichen Engel, der Sie beschützt und begleitet.                                                                         

Ilona Stieg
 
P.S.: Und falls ich bei Ihnen jetzt doch Zweifel geweckt haben sollte, halten Sie sich an diese Zeilen:

Sie kommen noch immer durch den aufgebrochenen Himmel.
Die friedlichen Schwingen ausgebreitet 
und ihre himmlische Musik schwebt
über der ganzen müden Welt.  
William Shakespeare

Andacht zum 3. Advent 2020

Andacht zum 2. Advent 2020

Liebe Leserin und lieber Leser,


diesen Sonntag feiern wir den 2. Advent. In diesem Jahr fällt er auf den Nikolaustag, dem 6. Dezember. 

Kennen Sie die Legende von Nikolaus? Ich fasse sie einmal kurz zusammen:

Berichtet wird, dass Nikolaus um 280 nach Christus in Patras (Griechenland) geboren und im Jahr 300 in Myra (heutige Türkei) zum Bischof geweiht wurde. 

Nikolaus soll ein "Anwalt der Armen und Rechtlosen" gewesen sein. 


Der Legende nach hat er drei arme Mädchen gerettet, die ihr Vater, der in finanziellen Nöten steckte, zur Prostitution nötigen wollte. Nikolaus schenkte jeder von ihnen einen goldenen Apfel und sicherte den Dreien mit dieser Mitgift die Möglichkeit zu einer standesgemäßen Heirat. 


Man erzählt auch, dass Nikolaus das Leben unschuldig eingesperrter Menschen gerettet, Stürme besänftigt und seine Heimat vor einer Hungersnot bewahrt haben soll. 


Der Legende nach soll Nikolaus nach seinem Tod (an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 nach Christus) jedes Jahr zur Weihnachtszeit durch Myra gezogen sein, um vergoldete Äpfel und Nüsse vor die Hütten der Armen zu legen. 


Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer für Kinder belegt. Strümpfe und Schuhe werden von ihm und seinem Helfer, Knecht Ruprecht, heimlich mit Süßigkeiten befüllt. 

Seit dem 17. Jahrhundert ist der Nikolaus immer öfter auch ein sichtbarer Schenker. Er kommt in die Häuser und sorgt für große Kinderaugen. Und manchmal auch große Furcht, denn dieser Nikolaus lobt nicht nur, er straft auch mal. Der Heilige ist zum Erzieher geworden. Und kommt nicht immer allein ...
Der nette, wohltätige Nikolaus kommt mit Knecht Ruprecht. Dieser hat die gefürchtete Rute dabei und in seinem Sack sind nicht nur Äpfel, sondern auch mitgenommene Kinder, die nicht brav waren. 
So erzählte man es den Kleinen in früheren Zeiten. 


Heutzutage droht man den Kindern damit nicht mehr. Und das ist auch gut so. Kinder sollen unbelastet diese Zeit im Advent genießen können. 

Ich selber fand es immer komisch, dass die Männer mit den weißen Bärten und den roten Jacken immer erst eine besondere Leistung von mir verlangten, bevor ich mein Geschenk bekam. Das stand für mich im großen Wiederspruch zu dem Christkind, das auf die Welt kam um die Menschen zu erlösen. 
In Markus 10 ist es genau dieses Kind in der Krippe, das als erwachsener Mann sagt:
„Lasst die Kinder zu mir kommen.“


Ich persönlich wünsche mir, für alle Kinder dieser Welt, dass sie ohne Druck und Zwang, ohne vorher erbrachte Leistung geliebt und wertgeschätzt werden.


Obwohl – ein Nikolausgedicht könnten die Kinder schon noch lernen….
(Eine kleine Auswahl finden sie auf der 2. Seite)

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten 2. Advent


Ilona Stieg
 
Knecht Rupprecht 
Von drauß vom Walde komm' ich her;
 Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
 Allüberall auf den Tannenspitzen
 Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
 Und droben aus dem Himmelstor
 Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
 Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
 Da rief's mich mit heller Stimme an:
 "Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
 Hebe die Beine und spute dich schnell!
 Die Kerzen fangen zu brennen an,
 Das Himmelstor ist aufgetan,
 Alt' und Junge sollen nun
 Von der Jagd des Lebens ruhn;
 Und morgen flieg' ich hinab zur Erden,
 Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
 Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
 Meine Reise fast zu Ende ist;
 Ich soll nur noch in diese Stadt,
 Wo's eitel gute Kinder hat." -
 "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
 Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
 Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
 Essen fromme Kinder gern." -
 "Hast denn die Rute auch bei dir?"
 Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
 Doch für die Kinder nur, die schlechten,
 Die trifft sie auf den Teil, den rechten."
 Christkindlein sprach: "So ist es recht;
 So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
 Von drauß vom Walde komm' ich her;
 Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
 Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
 Sind's gute Kind, sind's böse Kind?
Theodor Storm (1817 - 1888)
 
Lieber guter Nikolaus,
 komm heut auch in unser Haus.
 Die Stiefel hab ich blankgeputzt,
 wünsche mir Apfel, Rosine und Nuss,
 was zum Spielen und zum Naschen
 und lass mich nur zu gern überraschen.
 unbekannter Verfasser
 
Du Nikolo mit langen Bart
Du machst ein ernst Gesicht
Es ist ja schon so Deine Art
Drum fürchten wir uns nicht.
Du warst gewiss auch einmal klein
Ist freilich lang schon her.
Da weißt Du doch, stets brav zu sein,
Ist doch ein bisschen schwer!
Da ist viel lieb und Sonnenschein
Drum bitte gib uns Deinen Segen.
Der uns begleiten soll auf allen unseren Wegen.
unbekannter Verfasser

Andacht zum 1. Advent 2020

Liebe Leserin und lieber Leser,
 
in diesen schwierigen Zeiten möchte ich Ihnen für jeden Sonntag im Advent eine kleine Andacht zukommen lassen. Ich hoffe, Sie haben Freude daran. An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass wir an jedem Sonntag um 10:30 Uhr Gottesdienst feiern. Mal in Diemarden, mal in Reinhausen. Bitte informieren Sie sich in der Kirche im Dorf über die Termine. Wir beginnen am Samstag vor dem 1. Advent um 18:00 Uhr in Reinhausen mit dem Ehepaar Wünsch, das uns mit wunderbarer Musik auf die Adventszeit einstimmen möchte.
 
Jetzt beginnt sie wieder, die Adventszeit. Aber wie wollen wir sie dieses Jahr begehen? Normalerweise hetzen wir durch die Gegend: Shoppen gehen, Weihnachtsmärkte von Aachen bis Zwickau besuchen, Freunde und Verwandte treffen, in Theater und Konzerte gehen, der offene Adventskalender mit täglichen Begegnungen….
 
Auf der Strecke blieb die Adventszeit – die Zeit des Wartens auf die Ankunft von Jesus Christus. Die Zeit der Besinnung und Auseinandersetzung mit unserem Glauben.
 
Das Lied 11 in unserem Gesangbuch (Text von Paul Gerhardt, 1653) will uns in diesen besonderen Advent 2020 mitnehmen. „Wie soll ich dich empfangen, und wie begegne ich dir?“ Eines meiner Lieblingslieder. Es greift die Fragen auf, denen wir mit unseren vielen Aktionen in der Adventszeit so gerne aus dem Weg gehen: 
 
Was erwarten wir eigentlich von Weihnachten? Wie möchten wir Jesus Christus in unsere Herzen, in unser Leben lassen? Bewegt uns das Kind in der Krippe auch noch Weihnachten?
 
Liebe Leserinnen und Leser, dieser Advent ist so anders. Aber er bietet auch eine große Chance: Die gewonnene Zeit sollten wir nicht ungenutzt lassen. Bei Kerzenschein, Tee und Keksen kann man wunderbar zur Ruhe kommen. Wieder einmal lesen: In der Bibel, Adventsgeschichten und auch Liedtexte. Wenn wir uns darauf einlassen, können wir hier Antworten finden auf die Frage des Wochenliedes: Wie soll ich dich empfangen?
 
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit
 
Ilona Stieg

1.Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
 O Jesu, Jesu, setze
 mir selbst die Fackel bei,
 damit, was dich ergötze,
 mir kund und wissend sei.
 
2. Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,
so gut es kann und weiß.

5. Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.
 
7. Ihr dürft euch nicht bemühen
noch sorgen Tag und Nacht,
wie ihr ihn wollet ziehen
mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen,
ist voller Lieb und Lust,
all Angst und Not zu stillen,
die ihm an euch bewusst.

Abschiedsworte von Pastorin Scheller

Liebe Diemardener und Reinhäuser, liebe Gleichener Nachbargemeinden,

Gestern habe ich den letzten Gottesdienst in meiner Dienstzeit gehalten. Am 1. Juli beginnt mein Ruhestand. Gern hätte ich mit den Diemardenern und Reinhäusern und den Vertretern der Gleichener Nachbargemeinden einen großen Abschiedsgottesdienst gefeiert, aber das war natürlich in dieser Zeit nicht möglich. 

So möchte ich Sie und Euch alle auf diesem Wege grüßen und für die vielen guten Begegnungen, Gespräche und gemeinsamen Projekte, für alle Freundlichkeit und praktische Unterstützung von Herzen  danken - und für alles, worin ich etwa jemandem Unrecht getan habe, um Entschuldigung bitten. Für mich waren diese letzten fünfeinhalb Jahre, die ich Gemeindepastorin von Diemarden und Reinhausen war, eine glückliche Zeit. Nicht zuletzt das Zusammensein mit den Kindern war immer eine große Freude! Aber auch die Gottesdienste, die Kirchenkonzerte, die Gesprächskreise und die Arbeit in den Kirchenvorständen haben mir viel gegeben. 

Nun werde ich in einer Woche nach Göttingen ziehen. Nicht weit weg. So kann ich die wegen Corona ausgefallene Konfirmation noch nachholen, den Vorkonfirmandenjahrgang  noch durch sein zweites Jahr begleiten und auch sonst die Verbindung aufrechterhalten. Darüber freue ich mich sehr!

Den Kirchengemeinden Reinhausen und Diemarden wünsche ich, dass die Pfarrstelle bald wiederbesetzt werden kann. Und dass alle, die in diesen Gemeinden engagiert sind, weiterhin so gut zusammenarbeiten und miteinander verbunden bleiben wie bisher! 

Auch den Vertreterinnen und Vertretern der Gleichener Nachbargemeinden danke ich für die gute Zusammenarbeit und hoffe für Sie alle, dass das regionale Miteinander sich festigt und neue Zukunftsperspektiven eröffnet. 

Es grüßt Sie herzlich Ihre 

Pastorin Christiane Scheller 

Andacht zum 4. Sonntag nach Ostern (Kantate) 2020 aus der St. Michaeliskirche in Diemarden mit Orgel, Gitarre und Gesang.

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Andacht zum 3. Sonntag nach Ostern (Jubilate) 2020 aus der St. Christophoruskirche in Reinhausen mit Pastorin Christiane Scheller und vielen Helfern.

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Andacht zum Sonntag 2. Sonntag nach Ostern 2020 aus der St. Michaeliskirche in Diemarden mit Pastorin Christiane Scheller.

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Eine Andacht zum Karfreitag 2020 aus der St. Michaeliskirche in Diemarden. Mit Pastorin Christiane Scheller, Kirchenmusikerin Ute Welzel und Kirchenvorsteher Joachim Rieger.

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Osterandacht 2020 aus der St. Christophoruskirche in Reinhausen. Mit Pastorin Christiane Scheller und Prädikantin Ilona Stieg, Kirchenmusikerin Ute Welzel und Kirchenvorsteher Joachim Rieger.

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St. Christophorus in Zeiten von Corona...

Unsere Kirche ist aufgrund der COVID-19-Pandemie für sämtliche Veranstaltungen und Gruppen geschlossen. Gottesdienste sind leider ebenfalls untersagt. 
 
Eine Situation mit vergleichbaren Einschränkungen im Alltag haben die meisten von uns noch nicht erlebt. Unsicherheit und Angst, aber auch ganz praktische Probleme können die Folge sein. Auch wenn wir unsere Kirche schließen müssen, möchten wir als Ansprechpartner für Sie zur Verfügung stehen.

Bitte wenden Sie sich gerne an das Pfarramt, wenn Sie praktische Hilfe brauchen, weil sie z.B. nicht selbst zum Einkaufen gehen möchten. Wir werden praktische Unterstützung organisieren.
 
Pastorin Christiane Scheller erreichen Sie telefonisch am besten zwischen 17.30 bis 19.00 Uhr über die Rufnummer 05592-1206. Sie können auch außerhalb dieser Zeiten anrufen. Wenn Pastorin Scheller nicht da sein sollte, hinterlassen Sie bitte eine Nachricht auf Band. Sie erhalten dann so bald wie möglich einen Rückruf.

Per Mail erreichen Sie Pastorin Scheller unter christiane.scheller@gmx.de
 
Ein Bibelwort, das in diesen Tagen neu an Bedeutung gewinnt:  
Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7)