Aus unserem Gemeindeleben
camerata vocale göttingen in der Christophoruskirche
Kein Schreibfehler – der Chor wählt Kleinbuchstaben für seinen Namen. Aber was Klangpracht und Glanz der Interpretation angeht, könnten die Buchstaben nicht groß genug sein. Vierzig Sänger und Sängerinnen füllten den Altarraum, und es war herausragend, was dem Publikum (das an diesem Abend des 14. Septembers leider kaum zahlreicher war als der Chor selbst) geboten wurde. Beginnen wir in der Mitte des Programms. Bachs Dona nobis pacem, der Schlußsatz der h-moll-Messe, war an Feierlichkeit und Schönheit des Ausdrucks nicht zu überbieten. Die Chormitglieder hatten sich nicht in Reihe angeordnet, sondern sie waren voneinander abgerückt, so dass jeder mit etwas Raum um sich herum für sich allein stand. Das Klangerlebnis wurde dadurch breiter, aber auch luftiger, durchhörbarer. Ein wunderbares Stück! Mit Heinrich Schütz und Christoph Walliser waren Komponisten des Frühbarock zu hören, Schütz mit einer glanzvollen sechsstimmigen Motette, Walliser mit einer Choralmotette über „Nun lob, mein Seel, den Herren“, die wir unter der Nummer EG 289 aus dem Gottesdienst kennen. Felix Mendelssohn-Bartholdy war mit zwei achtstimmigen Motetten vertreten. Ein berührender Moment war die Ausführung der Stelle „Sende dein Licht und deine Wahrheit“ in der zweiten Motette „Richte mich, Gott“. Zuvor standen noch das Kyrie und das Gloria aus der Messe für zwei vierstimmige Chöre von Frank Martin auf dem Programm.
Chorleiter Tillmann Benfer bewies auch an der Orgel seine Meisterschaft, zunächst mit einem Stück aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts. Es war überraschend, wie modern und eingängig diese zeitlich doch so ferne Musik tatsächlich klang. Ein eher befremdendes, gleichzeitig aber auch faszinierendes Klangerlebnis war die Etüde Nr. 1 aus dem Jahr 1967 von György Ligeti. Wir sollten uns keine Sorge um die Orgel machen, die würde das überstehen, sagte Benfer zuvor. Eine berechtigte Warnung. So etwas war in unserer Kirche wohl noch nie zu hören. Ein lang angehaltener, schriller, wie aus dem Nichts aufgestiegener Ton prägte dieses Stück. Unglaublich, dass es gelingen kann, der Orgel solche Töne zu entlocken. Prasselnder Applaus für die Sängerinnen und Sänger, den Chorleiter und den Organisten.
Frank-Michael Wohlers
Tiere und Tänze – Konzert in der Michaeliskirche
Wer am 22. September in Diemarden in die Kirche gekommen ist (es waren viele angesichts des warmen Spätsommerabends), erlebte ein Doppelkonzert mit dem ersten Auftritt des Bläserensembles „Cinque Suoni“: Sabine Mariss (Klarinette), Beate Bode (Flöte), Nils Folchert (Oboe), Endre Toth (Horn) und Günter Bode (Fagott). Und mit dem wohlbekannten Vokalensemble „i dodici“, dessen Leiter (und gleichzeitig Tenorsänger) Tilmann Prautzsch durch ein buntes und unterhaltsames Programm führte, in dem allerlei Tiere die Hauptfiguren waren. Bienen, Schwäne, Vögel, hier vor allem der Kuckuck, der in zwei klangschönen und höchst vergnüglichen Beiträgen den Ton angab. Nämlich bei Jakob Regnart im 16. Jahrhundert, wo in einem Wettstreit zwischen Kuckuck und Nachtigall der Esel Schiedsrichter ist und ausgerechnet den Kuckuck zum Sieger erklärt. Eine witzige Satire auf die Anmaßung der Unbedarften. Und dann in der zeitgenössischen Vertonung des alten Volkslieds „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“. Großartig, wie der Chor die Spannweite meisterte zwischen geflüsterten, dennoch verständlichen Passagen und dem vollen Chorsatz. Sogar Elche hatten ihren Auftritt. In dem gleichnamigen Lied aus Ostpreußen wird geschildert, wie die Tiere in der Abenddämmerung sich am Strand sammeln und dann wieder im Nebel verschwinden „wie im hohen Tor der Ewigkeit“.
Eingebettet in die Gesangsblöcke waren drei Sätze des Bläserquintetts von August Klughardt (ein Spätromantiker, Zeitgenosse von Liszt und Wagner) und moderne Bearbeitungen alter Tanzsätze. Günter Bode erntete ungläubiges Gelächter, als er die Instrumente vorstellte und erklärte, hier habe man es mit einem Holzbläserquintett zu tun. Und das Horn? Sei natürlich aus Metall, werde aber in diese klassische Formation mit einbezogen, da alle anderen Instrumente tatsächlich Holzblasinstrumente seien. Und während das Horn, oft zusammen mit dem Fagott, eher für getragene, tiefe Klangfarben verantwortlich war, stimmten die helleren Instrumente, voran die Oboe, lebhaft wechselnde Klanggirlanden an, die in ihren Sprüngen munter, ja keck anmuteten. In der Zugabe, der begeisterter Applaus vorangegangen war, kamen Sing- und Bläserstimmen zusammen in der bewegenden Interpretation des Chorals „Bleib bei uns“ - Abendlied zu sechs Stimmen, von Josef Rheinberger. Wir kennen das Stück als Kanon aus unserem Gesangbuch (EG 483).
Ein schönes Konzert! Freunde selten zu hörender Instrumentalmusik wie auch Liebhaber vollendeter Vokalkunst haben einen inspirierenden Abend erlebt.
Frank-Michael Wohlers
Romantisches Cellokonzert mit Lev Etinger und Frank Scheller: Ein echter Geheimtipp
Am 1. September erklang in der Reinhäuser Sankt Christophorus Kirche romantische Musik für Cello und Piano von Robert Schumann und Robert Fuchs. Letzterer ein wenig bekannter Komponist, jedoch Lehrer unter anderem von Gustav Mahler, Jean Sibelius und Richard Strauss: sozusagen ein Geheimtipp.
Und ein Geheimtipp ist auch das Göttinger Duo, Frank Scheller am Cello und Lev Etinger am Piano. Durch ihr sensibles Spiel erreichen auch komplexe musikalische Aussagen die Zuhörer und nehmen sie mit. Ein ganzer Kosmos romantischer Musik erschließt sich, von ruhig fließend bis tänzerisch und voller Esprit.
Frank Scheller scheint mit seinem Instrument eins zu sein; von warmen gesanglichen Klängen bis zu hingetupften und gezupften Tönen schöpft er alle Möglichkeiten des Cellos aus. Lev Etinger erzielt durch seinen subtilen Anschlag so facettenreiche Klangfarben, wie sie einem E-Piano nur schwer zu entlocken sind.
Das Zusammenspiel der Musiker besticht durch seine rhythmische und musikalische Präzision. Beide treten völlig unprätentiös auf. Sie gehen förmlich in der Musik auf und sind darin ganz einig und perfekt aufeinander abgestimmt. Die Zuhörerinnen und Zuhörer sind spürbar in den Bann der Musik gezogen und reagieren mit begeistertem Applaus.
Sylvia Serwazi
Konfirmandenfahrt zur Jugendburg Ludwigstein
Am Donnerstagnachmittag sind die Konfirmanden und Konfirmandinnen aus Kerstlingerode, Klein Lengden, Diemarden Reinhausen und Bremke gemeinsam mit Pastorin Kettler und Pastor Gerdes und weiteren jugendlichen Betreuungspersonen mit dem Bus zur Burg Ludwigstein gefahren. Als wir angekommen sind, haben wir uns in unserem Gruppensaal getroffen. Schnell einigten wir uns auf eine passende Zimmerbelegung und schon konnten wir unsere Zimmer beziehen. Nach einem warmen Abendessen trafen wir uns im Gruppensaal und spielten ein lustiges Bewegungs- und Suchspiel, bei dem wir die Burg gleich besser kennenlernten. Das hat allen schon viel Spaß gemacht. Als wir damit fertig waren, haben wir uns Themen ausgesucht, über die wir am nächsten Tag sprechen wollten. Zur Auswahl standen die Themen Diskriminierung/Feindlichkeiten, queer leben und Freiheit. Meine Gruppe hat sich das Thema Diskriminierung/Feindlichkeiten ausgesucht. Am nächsten Tag haben wir in unserer Gruppe besprochen was es für Feindlichkeiten gibt. Dabei sprachen wir über z.B. Ausländerfeindlichkeit oder Feindlichkeiten gegenüber Schwulen. Ich fand es gut, weil es neue Denkimpulse setzte und das Verständnis für bestimmte Gruppen stärkte. Nach den Gesprächen hatten wir eine tolle Musizierstunde mit jemandem, der extra dafür angereist kam. Es haben alle begeistert mitgesungen. Einige dieser Lieder wurden dann auch im Vorstellungsgottesdienst am 10.03.2024 gesungen. Nach dem Mittagessen haben wir Rollen für einen Gerichtsprozess, der am nächsten Tag durchgeführt werden sollte, bekommen. In diesem Prozess sollte es darum gehen, ob Jesus verurteilt werden soll und ob die Todesstrafe angemessen wäre. Es wurden unter anderem Verteidiger, Zeugen und Ankläger als Rollen verteilt. Am Rest des Tages sollten wir uns auf die Rollen in dem Gerichtsprozess vorbereiten. Nach dem Abendessen trafen wir uns im Gruppensaal, wo wir Themen für den Bunten Abend bekamen. Eine Gruppe sollte ein Quiz vorbereiten, eine Gruppe sollte „Stille Post“ organisieren, es gab eine Karokegruppe und eine Gruppe, die ein Rollenspiel vorbereitete. Die Gruppen bereiteten an diesem Freitagabend den für Samstag geplanten „Bunten Abend“ vor. Am Samstagvormittag haben wir uns auf den Vorstellungsgottesdienst vorbereitet, der am darauffolgenden Wochenende stattfinden sollte. Dann gab es Mittagessen wie jeden Tag und danach war der Gerichtsprozess. Nach gründlicher Befragung aller Prozessbeteiligten kamen wir einstimmig zum Entschluss, dass Jesus nicht hätte gekreuzigt werden dürfen. Abends stand zum geselligen Abschluss endlich unser „Bunter Abend“, auf den wir alle gespannt gewartet hatten, auf dem Programm. Erst war die Quiz-Gruppe dran, danach die Gruppe, die ein Rollenspiel machte, dann die „Stille-Post“-Gruppe. Aber am meisten Spaß hatten wir beim Karaoke singen. Das fanden alle am schönsten, denn alle waren gut drauf und alle haben miteinander gesungen und das war für mich der schönste Abend der Konfifahrt. Der Sonntag war dann der Abreise-Tag. Alle haben vor dem Frühstück gepackt, weil wir nach dem Frühstück noch ein Abendmahl gefeiert haben. Danach haben wir noch Sachen besprochen. Frau Kettler sagte, dass das die schönste Konfirmandenfahrt war, die sie je hatte und Herr Gerdes konnte das nur bestätigen. Dann wurden die restlichen Sachen zusammen gepackt und wir haben auf den Bus gewartet. Im Bus haben wir Musik angemacht und wieder fröhlich zusammen gesungen.
Oskar Brüggemann
die pfiffigen Fische ziehen Bienenwachskerzen
Krippenspiel in Reinhausen
...ob wohl genug Kinder mitmachen würden? Erst sah es ja etwas mau aus, aber plötzlich waren es 25 Schauspieler:innen. Also mussten zusätzliche Szenen geschrieben werden, damit alle eine Rolle bekamen. Und die Proben waren entsprechend turbulent.
Kein Wunder bei so vielen Kindern, von seeehr kleinen Engelchen bis zu den 11 bis 14-jährigen „Großen“. Die waren höchst erstaunt, wieviel Unruhe die Kleinen verbreiten können, und schwatzten und kicherten doch selbst um die Wette. Immer wieder lustig! Viele haben dazu beigetragen, dass am Ende alles klappte – und dass es sogar einen (Papp-) Esel gab.
In der Aufregung habe ich vergessen, unsere Erzählerin zum Schlussapplaus auf die Bühne zu holen – entschuldige, Luca! Und vielen Dank für Deinen souveränen Vortrag! Danke an alle, die mitgemacht und im Hintergrund mitgeholfen haben! Mal sehen, wie es Weihnachten 2024 wird!
Christiane Scheller
Kein Wunder bei so vielen Kindern, von seeehr kleinen Engelchen bis zu den 11 bis 14-jährigen „Großen“. Die waren höchst erstaunt, wieviel Unruhe die Kleinen verbreiten können, und schwatzten und kicherten doch selbst um die Wette. Immer wieder lustig! Viele haben dazu beigetragen, dass am Ende alles klappte – und dass es sogar einen (Papp-) Esel gab.
In der Aufregung habe ich vergessen, unsere Erzählerin zum Schlussapplaus auf die Bühne zu holen – entschuldige, Luca! Und vielen Dank für Deinen souveränen Vortrag! Danke an alle, die mitgemacht und im Hintergrund mitgeholfen haben! Mal sehen, wie es Weihnachten 2024 wird!
Christiane Scheller
Walking with families - Rückblick
Trotz schlechter Wetterprognose machten sich 26 Große und Kleine am 4. November auf zum Wendebachstausee. Die Stimmung war gut, die Kinder konnten mithilfe von 10 kleinen Räuber*innen die Spur zu einem verborgenen Schatz aufnehmen. Alles was sie tun mussten, war, die kleinen Gestalten anhand von Beweisfotos aufzuspüren. So verging der Weg wie im Flug!
Die Großen genossen den Spaziergang bei guten Gesprächen.
Und zwischendrin gab es traumhaft leckere selbstgebackene Zimtschnecken, Kaffee und Punsch aus dem Bollerwagen. Auch wenn es am Ende doch ein wenig kalt und feucht wurde, hatten alle eine gute Zeit und wieder ein paar nette Menschen aus Gleichen kennengelernt! Wir freuen uns schon auf die nächste Wanderung – im April gehts weiter!
Ihre Julia Kettler
Die Großen genossen den Spaziergang bei guten Gesprächen.
Und zwischendrin gab es traumhaft leckere selbstgebackene Zimtschnecken, Kaffee und Punsch aus dem Bollerwagen. Auch wenn es am Ende doch ein wenig kalt und feucht wurde, hatten alle eine gute Zeit und wieder ein paar nette Menschen aus Gleichen kennengelernt! Wir freuen uns schon auf die nächste Wanderung – im April gehts weiter!
Ihre Julia Kettler
Diemarden: Krippenspiel im Kuhstall - ein Probenbericht
Die Einladung von Füllgrabes, Weihnachten 2023 ein Krippenspiel im Kuhstall auf-zuführen, war so reizvoll, dass wir uns entschlossen, sie in die Tat umzusetzen. Uns war klar, das würde nicht ganz ohne sein: Wochenlange Proben in der ungemütlich kalten Kirche mit einer Aufführung im Stall zu krönen, der gleichzeitig Lebensraum der Kühe und Arbeitsplatz von Familie Füllgrabe ist! Wir müssten wohl ziemlich mobil und flexibel sein.
Was das angesichts düsterster Wetterverhältnisse mit offiziellen Unwetterwarnungen bei der Generalprobe am 22.12. bedeuten würde, davon hatten wir glücklicherweise noch keine Ahnung… aber dann spontan funktionierende elterliche Fahrgemeinschaften.
Uns war wichtig, dass die Kinder trotz dieser zusätzlichen Anforderung von derart verschiedenen Räumen mit viel Spaß und Freiraum ihre Rollen finden konnten und je nach Temperament mit selbst ausgesuchten Kostümen oder welchen aus dem Königsgewänder-Fundus der Gemeinde gestalten konnten, was sie fröhlich und selbstbewusst taten.
Beglückend war es zu erleben, wie eine Gruppe von 10 Mädchen zwischen 6 und 11 Jahren, die sich alle durch die Schule kennen, völlig unkompliziert, sehr hilfsbereit untereinander und ohne Streit um Rollen zusammenfand, um bis Weihnachten eine gute Aufführung hinzukriegen.
Die beiden Jüngsten forderten vehement Engel-Rollen ein, als sie bemerkten, dass das Stück „Der Weihnachtsstern“ keine Engel vorsah. Wir schrieben zusätzliche Texte für sie, die sie dann mit Hilfe von wenig älteren Souffleusen lernten, die schon lesen konnten.
Wir haben im Laufe der Probenzeit zwei Ortsbesichtigungen und Proben im Kuhstall gemacht, was sich für uns alle ein bisschen wie Schulausflug anfühlte (auf halbem Rückweg: „Ich hab meinen Rucksack vergessen!“), aber besonders aufregend war, weil es ja immer dunkler wurde und wir einmal nur mit Fackeln gingen.
Im Stall gab es anfangs entsetzte Ausrufe von einzelnen Kindern: Ich habe aber Angst vor Kühen!
Dass menschliche Angst vor Kühen im Kuhstall bei Füllgrabes unbegründet ist, haben wir endgültig am Heiligabend während der Aufführung merken können. Der mit duftendem frischem Heu ausgestreute Stall war rappelvoll mit Erwachsenen und Kindern aller Altersgruppen: Manche kraulten am Rand leise die Kühe, andere saßen verträumt mit dem Heu spielend am Boden, während sie zuschauten, dazwischen lief Mika, der freundliche Hofhund.
Die Kühe zeigten allerdings lebhaftes Interesse, alles, was zum Krippenspiel neu im Stall installiert wurde – Tannenbäume, Kabel, bemalte Kulissenleinwände, Lichterketten – neugierig anzuknabbern, so dass wir all diese Requisiten bis zum Moment der Aufführung wegbiegen und hochbinden mussten.
Die Kinder haben mit ihrem Spiel die Weihnachtsbotschaft fühlbar nahegebracht; wir haben, hilfreich begleitet von Julika Füllgrabe am E-Piano, wunderbar alte Weihnachtslieder gesungen, dann mit der andächtigen Stallgemeinde gebetet und mit den Kindern zusammen einen Weihnachtssegen gesprochen.
In den Gesprächsrunden im Anschluss vor dem Stall bei leckerem Apfelpunsch von Christina Füllgrabe – es regnete gerade einmal nicht und nur Wenige wollten eilig nach Hause – gab es ein eindeutiges Echo: Es war schön.
Das fanden wir auch und danken allen, die mitgewirkt haben: den gut gelaunten Kindern, den hilfreichen Eltern, die auch Kindergeburtstags-Termine verlegten, um komplett besetzte Generalproben zu ermöglichen, und natürlich vor allem der ganzen Familie Füllgrabe, die mit viel Extraarbeit die besondere Krippenspielandacht ermöglicht hat.
Silvia Kruck
Heike Künkel
Was das angesichts düsterster Wetterverhältnisse mit offiziellen Unwetterwarnungen bei der Generalprobe am 22.12. bedeuten würde, davon hatten wir glücklicherweise noch keine Ahnung… aber dann spontan funktionierende elterliche Fahrgemeinschaften.
Uns war wichtig, dass die Kinder trotz dieser zusätzlichen Anforderung von derart verschiedenen Räumen mit viel Spaß und Freiraum ihre Rollen finden konnten und je nach Temperament mit selbst ausgesuchten Kostümen oder welchen aus dem Königsgewänder-Fundus der Gemeinde gestalten konnten, was sie fröhlich und selbstbewusst taten.
Beglückend war es zu erleben, wie eine Gruppe von 10 Mädchen zwischen 6 und 11 Jahren, die sich alle durch die Schule kennen, völlig unkompliziert, sehr hilfsbereit untereinander und ohne Streit um Rollen zusammenfand, um bis Weihnachten eine gute Aufführung hinzukriegen.
Die beiden Jüngsten forderten vehement Engel-Rollen ein, als sie bemerkten, dass das Stück „Der Weihnachtsstern“ keine Engel vorsah. Wir schrieben zusätzliche Texte für sie, die sie dann mit Hilfe von wenig älteren Souffleusen lernten, die schon lesen konnten.
Wir haben im Laufe der Probenzeit zwei Ortsbesichtigungen und Proben im Kuhstall gemacht, was sich für uns alle ein bisschen wie Schulausflug anfühlte (auf halbem Rückweg: „Ich hab meinen Rucksack vergessen!“), aber besonders aufregend war, weil es ja immer dunkler wurde und wir einmal nur mit Fackeln gingen.
Im Stall gab es anfangs entsetzte Ausrufe von einzelnen Kindern: Ich habe aber Angst vor Kühen!
Dass menschliche Angst vor Kühen im Kuhstall bei Füllgrabes unbegründet ist, haben wir endgültig am Heiligabend während der Aufführung merken können. Der mit duftendem frischem Heu ausgestreute Stall war rappelvoll mit Erwachsenen und Kindern aller Altersgruppen: Manche kraulten am Rand leise die Kühe, andere saßen verträumt mit dem Heu spielend am Boden, während sie zuschauten, dazwischen lief Mika, der freundliche Hofhund.
Die Kühe zeigten allerdings lebhaftes Interesse, alles, was zum Krippenspiel neu im Stall installiert wurde – Tannenbäume, Kabel, bemalte Kulissenleinwände, Lichterketten – neugierig anzuknabbern, so dass wir all diese Requisiten bis zum Moment der Aufführung wegbiegen und hochbinden mussten.
Die Kinder haben mit ihrem Spiel die Weihnachtsbotschaft fühlbar nahegebracht; wir haben, hilfreich begleitet von Julika Füllgrabe am E-Piano, wunderbar alte Weihnachtslieder gesungen, dann mit der andächtigen Stallgemeinde gebetet und mit den Kindern zusammen einen Weihnachtssegen gesprochen.
In den Gesprächsrunden im Anschluss vor dem Stall bei leckerem Apfelpunsch von Christina Füllgrabe – es regnete gerade einmal nicht und nur Wenige wollten eilig nach Hause – gab es ein eindeutiges Echo: Es war schön.
Das fanden wir auch und danken allen, die mitgewirkt haben: den gut gelaunten Kindern, den hilfreichen Eltern, die auch Kindergeburtstags-Termine verlegten, um komplett besetzte Generalproben zu ermöglichen, und natürlich vor allem der ganzen Familie Füllgrabe, die mit viel Extraarbeit die besondere Krippenspielandacht ermöglicht hat.
Silvia Kruck
Heike Künkel
Reformation: Kirche.weiter.denken
unter diesem Motto stand der Reformationsgottesdienst, den die Region Gleichen/Göttingen Süd erstmals miteinander in Groß Lengden gefeiert hat. Prädikantin Ilona Raupach hat mit einem Team zusammen den Gottesdienst vorbereitet, der Chor "Canto Allegro" hat ihn musikalisch begleitet. In der Dialogpredigt ging es darum, dass sich Reformation eigentlich immer ereignen muss, damit Kirche die Menschen auch erreicht - und was eigentlich die Grundlage alles kirchlichen Tuns und Handelns ist. Ganz wie bei Luther wurden auch einige Thesen an der Tür festgehalten, allerdings nicht mit Hammer und Nagel, sondern zeitgemäß mit Tesafilm. im Anschluss ludt das Backhausteam in Groß Legnden noch zu einem köstlichen Mahl in den Pfarrgarten. Eine gelungener Abschluss eines für manche sehr anstrengenden, aber auch ergebnisreichen Tages. Denn der Regionenausschuss Gleichen/Göttingen Süd hatte sich im Vorfeld sich zu einem Klausurtag zusammengefunden, um in der Zusammenarbeit in all ihren Facetten ein Stück weiter zu kommen.
Regionalklausur und Reformationsgottesdienst in Groß Lengden
Gottesdienst unter den Gleichen am 10. September
Einschulungsgottesdienst in Diemarden
Gerade hat sich die Pastorin noch über die Mauer gewundert, die da plötzlich vor dem Altar stand, da ertönte eine Melodie, die den 18 Einschulungskindern in der ersten Reihe irgendwie bekannt vorkam. Und dann hüpfte schon Pippi Langstrumpf durch die Kirche! "was machst du denn beim Einschulungsgottesdienst Pippi? Kommst du auch in dei Schule?" Aber klar doch! Und was man da alles lernt, das konnte Tommi gleich zeigen: er konnte nämlich den Mutmachspruch schon lesen, den die Kinder mit auf den Weg bekommen haben: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! Mit einem Segen konnten die fröhlichen Schulkindern dann durch ein Spalier vor der Kirche weiterziehen zur Schule: Alles Gute Euch ABC-Schützen!
Pfiffige Fische - ein Nachmittag mit Ponys
Puh, ist es heiß als wir uns am Mini-Bolzplatz treffen. Aber die Kinder haben Getränke in ihren kleinen Rucksäcken dabei.
Und ja, Elisabeth Kinkelbur führt uns schon einen längeren Weg zu ihren beiden Ponys. Erst am Dorfgarten vorbei und dann immer noch weiter bergauf. Endlich: Pferde in Sicht! Leider nicht die beiden Islandponys. Aber endlich treffen wir auf Mauski und Skygi, die beiden gar nicht so kleinen dunklen Isländer.
Elisabeth Kinkelbur holt sie von der Weide und die Kinder machen sich gleich ans Putzen, Hufekratzen, Streicheln und Füttern der freundlichen Tiere.
Aber eins der Fischlein will lieber aus sicherem Abstand zuschauen und auch nicht reiten. Kein Problem.
Endlich sind Mauski und Skygi vorbereitet fürs Reiten. Die ersten beiden Kinder dürfen aufsitzen und sich an den Haltegriffen festhalten, die ein Ledergurt ihnen anbietet, der ganz um die Körper der Ponys herum angebracht ist. Am Kopf der Tiere befestigt ist rechts und links je ein Gurt, an dem zwei Kids die Ponys während des Reitens führen dürfen.
Alle Jungen und Mädchen kommen an die Reihe und plötzlich will auch unser ängstliches Fischlein aufsitzen. Wir werden immer größer! Jeden Tag ein Stück!
Ein bisschen verspätet, aber glücklich treffen wir alle wieder am Startpunkt ein, wo schon die Eltern warten.
Herzlichen Dank an Elisabeth Kinkelbur und auch die Unterstützung durch die Konfis Ida und Luca Malou!
Julia Kettler
Heidi Sardemann
Walking with families
Walking with families - ein Wandertag von den Kirchengemeinden in Gleichen
Kaum zu glauben, dass sich bei 34 Grad Hochsommer tatsächlich 36 Kinder, Eltern und Großeltern aufgemacht haben, um an einem Sonntagnachmittag gemeinsam von Gelliehausen nach Wöllmarshausen zu spazieren. Und – zugegebenermaßen – so ganz leicht hat die Hitze es der Reisegesellschaft wirklich nicht gemacht. Doch zwischendurch konnten Klein und Groß die Füße im kalten Bachlauf kühlen, manch eine(r) lernte neue Winkel der Gemeinde kennen und auf den letzten Metern ertönte der Kanon vom „Gleichner Teufli“, den Pastorin Julia Kettler der Reisegesellschaft mit recht viel Geduld beigebracht hatte, sogar nahezu erkennbar. Hitze hin oder her – die Landschaft in der Gemeinde Gleichen ist immer wieder entzückend und im Anschluss hat der erfrischende Sprung in den Schwimmteich von Andre Geisthardt die Wanderer für die Strapazen mehr als entschädigt. Allerspätestens bei Limo, Eis und Würstchen dachte sowieso kein Kind mehr ans Wandern und so bleibt die Erinnerung an einen herrlichen Nachmittag mit neuen, schönen Bekanntschaften in wundervoller Umgebung. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen bei der nächsten Wanderung im Herbst und danken Pastorin Julia Kettler sehr herzlich für ihre Begleitung an diesem Tag. Ein großer Dank geht auch an Julia Sohn und Andre Geisthardt, die die Planung der Reiseroute und die Organisation des Nachmittags übernommen haben!
Gottesdienst im Rosenpark am 02. Juli 2023
Morgens ein banger Blick gen Himmel oder auf die Wetter-App, ob das Wetter wohl Outdoorgottesdienst-tauglich sein wird, dann die Entscheidung: Sitzbänke in den Rosenpark transportieren, auf einem gepflegten Rasen zwischen den schönsten Rosenbüschen aufstellen, ein Bierzelt-Tisch wird mit einer weißen Decke zum Altar, die Taufschale und das -wasser werden bereit gestellt, die Kerzen trotzen glasgeschützt dem Wind, und dann kann es losgehen. Ein Gottesdienst mit drei Taufen, die Lieder vom Posaunenchor wunderbar begleitet, man hört den Klang durchs ganze Dorf.
Ein unvergessliches Erlebnis nicht nur für die Gemeinde, sondern vor allem für die Taufgesellschaften und die Täuflinge.
Dank an Karin Schade, die ihren wunderbaren Park zur Verfügung gestellt hat.
Matthias Konopka
Matthias Konopka
"50 Jahre Gemeinde Gleichen" auf Gut Sennickerode
Im Rahmen der Landpartie unter den Gleichen "50 Jahre Gemeinde Gleichen" auf Gut Sennickerode fand am Sonntag Vormittag ein ökumenischer Gottesdienst statt, vorbereitet von Pastorin Kettler für die Protestanten, Markus Kamper für die Reformierten und Carmen Lornis für die Katholiken.
Das Motto der Predigt war "Ein Leib, aber viele Glieder" aus dem Brief des Paulus an die Korinther, was perfekt zu der Flächengemeinde Gleichen mit ihren 16 Dörfern passte, deren Vielfalt auf dem Festgelände durch individuelle Ausstellungen präsentiert wurde.
Die Sonne meinte es so gut mit uns, dass Pastorin Kettler mit einer coolen Sonnenbrille auftreten musste.
Begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor aus Gelliehausen, der in ganz Gleichen für sein schwungvolles und abwechslungsreiches Spiel bekannt ist.
Matthias Konopka
Matthias Konopka
Himmelfahrt am kleinen Knüll
Bei frischen Temperaturen und schönstem Sonnenschein trafen wir uns zum gemeinsamen Gottesdienst zwischen Diemarden und Reinhausen. Nach einem gemeinsamen Beginn teilten sich die Gottesdienstbesucher in vier Gruppen auf und erlebten an verschiedenen Orten die Lesung, die Predigt, beteten einen Psalm und konnten Fürbitten auf Wolken in den Himmel schicken. Auf den Wegen gab es auch immer Zeit, ein wenig zu plaudern. Und mit einem "geh aus mein Herz und suche Freud" machten wird uns auf den Heimweg. Schön war es wieder!
Vorstellungsgottesdienst der Hauptkonfirmanden in Reinhausen am 18.3.
Tod – und was dann? Ein schweres, ein ungewöhnliches Thema, das sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Groß Lengden, Klein Lengden, Reinhausen und der Apostelgemeinde mit Pastorin J. Kettler für Ihren Vorstellungsgottesdienst gewählt hatten. War deshalb ein „schwerer“ Gottesdienst? Nein, das war er ganz und gar nicht, aber ungewöhnlich, das war er schon.
Eine ruhige Eingangsmusik, drei Gongschläge: „Am Anfang, ganz am Anfang, als alles noch dunkel war sprach Gott: es werde Licht. Und es wurde Licht.“ So eröffneten die Jugendlichen zusammen mit der Gemeinde den Gottesdienst. „Gott segne uns, Gott helfe uns bei unserem Tun, Gott begleite uns in diesem Gottesdienst“.
Rüdiger Brunkhorst, Kirchenkreismusiker für Popularmusik hatte zusammen mit den Jugendlichen schwungvolle Lieder gewählt. Die Gemeinde in der gut gefüllten Kirche in Reinhausen brauchte etwas Zeit, um sich an die neuen Lieder zu gewöhnen, die er am Keyboard begleitete und auch mitsang, aber im Verlauf des Gottesdienstes löste sich die Stimmung, es wurde mitgesungen und gab Beifall nach den Stücken.
Einer der Höhepunkte war sicherlich die Möglichkeit für die Gemeinde, sich während des Gottesdienstes eine Art Dioramen anzusehen, die im Kirchenschiff zu beiden Seiten der Bänke ausgestellt waren und die die Jugendlichen zunächst erläuterten. Wie stellen wir uns Himmel und Hölle vor? - künstlerisch gestaltet, in Pappkartons präsentiert.
Gerechtigkeit sei – so Pastorin Kettler in einem kurzen Statement - eines der bestimmenden Themen der Gespräche unter den Jugendlichen gewesen, die Überzeugung, dass es nicht egal sei, wie man sich während seines Lebens verhalte: am Ende des Lebens werde das Verhalten eingeschätzt.
Der gesamte Gottesdienst war deutlich getragen von den Konfirmandinnen und Konfirmanden, von sehr ernsten Überlegungen und ihren Ideen zur Gestaltung.
Das Lied Laudato si beendete einen sehr besonderen Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen und Konfirmanden. Was für ein wunderbares Beispiel übergemeindlicher Zusammenarbeit: herzlichen Dank an alle, die mitgewirkt haben.
Ein Bericht von Lutz Heinke aus Groß Legnden
Ein Bericht von Lutz Heinke aus Groß Legnden
Diemarden: Stationengottesdienst zu Weihnachten
Bei schönstem Sonnenschein und mildem Wetter machten sich am Heiligabend um 15 Uhr wieder sechs Gruppen auf den Rundweg durch Diemarden, um miteinander die Weihnachtsgeschichte zu erleben. Mit dabei waren in jeder Gruppe zwei Kinder aus Bethlehem, die herauszufinden versuchten, warum denn eigentlich so viele Engel unterwegs sind und ständig kichern, und warum das kleine Baby im Stall von Bethlehem mal Gotteskind und mal Königskind genannt wird.
An den sechs verschiedenen Stationen gab es manchmal etwas zu entdecken (wie z.B. an unserer lebensgroßen Krippe hinter der Kirche) oder auch zu singen und zu hören: Vier Musiker waren diesmal mit dabei, die auf den Höfen oder aus dem Haus heraus musikalische Weihnachtsstimmung verbreitet haben. Und manchmal gab es sogar ein kleines Erinnerungsstück für jede Familie, das etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hatte.
Vielen Dank allen, die es wieder möglich gemacht haben, diesen besonderen Gottesdienst auf die Beine zu stellen!
An den sechs verschiedenen Stationen gab es manchmal etwas zu entdecken (wie z.B. an unserer lebensgroßen Krippe hinter der Kirche) oder auch zu singen und zu hören: Vier Musiker waren diesmal mit dabei, die auf den Höfen oder aus dem Haus heraus musikalische Weihnachtsstimmung verbreitet haben. Und manchmal gab es sogar ein kleines Erinnerungsstück für jede Familie, das etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hatte.
Vielen Dank allen, die es wieder möglich gemacht haben, diesen besonderen Gottesdienst auf die Beine zu stellen!
Waldweihnacht in Reinhausen am 4. Advent
Etwa 30 große und kleine Menschen und zwei Hunde haben im winterlich verschneiten Wald Gottesdienst gefeiert. In vier Adventsstationen erlebten sie die Geschichte von Maria nach, sangen gemeinsam Adventslieder und trugen die Adventslichter in den Wald. Dort konnten sich nach dem Gottesdienst alle bei Punsch und Lebkuchen stärken.
Es war schön! So etwas wollen wir noch mal machen, gern auch mal im Sommer!
Es war schön! So etwas wollen wir noch mal machen, gern auch mal im Sommer!
Pfiffige Fische: Pfannenbrot und Lagerfeuer
Nur elf Fischlein sind am Freitag, dem 16. Dezember zu uns ins RUZ nach Reinhausen geschwommen. Viele waren zu krank – Viren, Viren, Viren... Beim Begrüßungslied „Wir sind die Kleinen...“ - erfolgt gleich eine interessante Reaktion: „Och nö!“ Ok, Neues Jahr – neues Glück, wir werden ein anderes Begrüßungs-Lied aussuchen, versprochen! ;)
Dann geht es los mit Pfannenbrot-Teig-Machen. Jedes Kind darf ca. 200 g Mehl auswiegen. Zweimal kippt die Waagschale mit dem weißen Dinkelmehl um, aber das stört heute nicht.. neuer Versuch, neues Glück! Während der geknetete Teig dann in zwei Schüsseln im warmen Backofen langsam „gehen“ muss, stürmen die wieder warm verpackten Kinder mit auch dem letzten noch gefundenen Fausthandschuh hinaus ins Freie - zum Feuerplatz!
Nun heißt es Holz sammeln, Späne schneiden, Holz aufschichten oder einfach nur Toben. Die Spannung steigt und trotz des minus-10-Grad-kalten Nachmittags wird aus einem klitzekleinen Feuerchen unter ständigem Pusten langsam aber sicher ein warmes Kochfeuer. Dann kann endlich der fertige Teig geholt werden und die Brote backen bald verheißungsvoll in der gusseisernen Pfanne über dem Feuer. Da erscheinen auch bereits die ersten Eltern zum Abholen. Und das ist auch gut so, denn die Kälte macht sich trotz Feuer bemerkbar: „Meine Füße tun schon weh!“ „Hmm.“
Aber für alle war es ein schönes, vorweihnachtliches Abenteuer mit schmackhaft bestrichenem Pfannenbrot als Belohnung!
Aber für alle war es ein schönes, vorweihnachtliches Abenteuer mit schmackhaft bestrichenem Pfannenbrot als Belohnung!
Jens Trommler
Heidi Sardemann
Heidi Sardemann
Adventskonzert mit dem Gospelchor "Together"
Pfiffige Fische im Reinhäuser Wald
am 4. November von 15.30 – 17.00 Uhr
Schon mit großer Vorfreude fuhren wir nach Reinhausen: 20 Kinder waren angemeldet. So viel Lust auf Wald gibt es unter den Pfiffigen Fischen!
Im Begrüßungskreis durften alle Kinder, meist 6 bis 7 Jahre alt, ihren Lieblingsbaum verraten. Viele liebten vor allem die Früchte der Bäume, also Kirschen, Äpfel, Birnen usw.
Dann ging das Abenteuer unter der Führung von Förster Frerk los. Manche Kinder nutzten gleich die dicke Laubschicht am Wegesrand, raschelten darin herum oder bewarfen sich mit den bunten Blättern.
Für die erste Aufgabe führte uns der Förster an eine ganz markante Stelle mit vielen Baumwurzeln. Jedes Kind bekam eine Walnuss und sollte die Nuss nicht nur verstecken, nein, es sollte sich das Versteck auch gut merken. Warum wohl?
Durch unsere Papierfernrohre entdeckten wir ein (ausgestopftes) Eichhörnchen. Bei dem Wald-Memory ging es darum, sich die auf dem Tuch liegenden Dinge zu merken, und im Wald zu suchen. Schließlich erlebten wir eine Laub-und-Erde-Rutschpartie. Während wir Erwachsenen uns mühsam den Berg hinunter arbeiteten, rutschte eins der Kinder mit Begeisterung gleich mehrmals. Und dann durfte gefühlt werden, was sich in Förster Frerks geheimnisvollem Beutel befand. Richtig geraten! Das Kopf-Skelett von einem Rehbock. Mit Gehörn! Auch die Walnuss-Versteck-Aktion vom Anfang löste sich noch auf: Die Kinder sollten ihre Walnuss wiederfinden. Bis auf ein Kind ist das allen Fischlein geglückt. Und diese fehlende Nuss hat bestimmt ein Tier geholt!
Wir danken Herrn Frerk für unseren schönen Wald-Tag. Und vielleicht dürfen wir ja im nächsten Jahr einmal wieder kommen?
Heidi Sardemann
Julia Schell
Erntedankeschön-Familiengottesdienst in Reinhausen
Erntedankeschön - Familiengottesdienst
Zum Familiengottesdienst am Erntedankfest strömten in die schöne Reinhäuser Kirche Menschen aller Altersgruppen - Familien mit kleinen und Schulkindern, Menschen der Großeltern-Generation und viele Konfis - so viele, dass es, von Frau Welzel an der Orgel gut unterstützt, einen vollen gemeinsamen Gesang ergab.
Alle wurden gleich zu Beginn beim Eintritt in die Kirche eingeladen, beim Schmücken des Altarbereichs mitzutun: Denn im Eingangsbereich der Reinhäuser Kirche warteten farbenfroh verteilt viele verschiedene Gemüse, Körbe mit Obst, Eingemachtes, sogar Eier von Pfarrgarten-Hühnern darauf, zu den dekorativen Strohballen am Altar getragen zu werden.
So kamen dann einzelne Möhren, der gut balancierte Eierkarton und all die anderen Sachen am Altar an und wurden von Groß und Klein sorgfältig verstaut.
In ihrer Begrüßung wies Pastorin Kettler darauf hin, dass es um das Danken in jeder Beziehung gehen sollte, was in einer kurzen Spielszene aus dem Leben einer Familie mit Kindern im Teenageralter verdeutlicht wurde: Vater, 15jährige Tochter, etwas jüngerer Sohn kurz vor dem Abendessen. Thema: Wer übernimmt welche alltägliche Pflicht und redet sich wie raus?
Dem Schauspielteam gelang es, die Szene so zu präsentieren, dass sich alle Menschen im Gottesdienst in irgendeiner Weise wiedererkennen konnten – und es wurde darüber genüsslich geschmunzelt und gelacht!
Wie tief ein ausgesprochenes Danke für eine vielleicht im ersten Moment alltäglich erscheinende Mithilfe oder eine Unterstützung bei dem Adressaten wirkt, war zu erleben.
Pastorin Kettler übertrug diesen Gedanken des Danksagens in ihrer Ansprache auf unsere Beziehung zu Gott und lud zusammen mit dem Gottesdienst-Team alle Anwesenden dazu ein, aufzumalen oder aufzuschreiben, wofür sie dankbar sind.
Als Untergrund vorbereitet waren dafür die großformatigen Buchstaben
D A N K E
Im Kirchenraum verteilt fühlten sich die Gottesdienstbesucher, ob jung oder alt, sofort angesprochen, sich zu beteiligen.
„Dank für Pasta“ stand neben „Dankbarkeit für Enkelkinder“ – „Dank für Leben in Frieden“ neben „Dank für sauberes Wasser und saubere Luft“,
„Dank für mein Spielzeug“ und „Dank für Musik“!
Anschließend wurden die Buchstaben mit dem großen DANKE am Altar zur Überschrift des ganzen Gottesdienstes.
Ein rundum gelungener Familiengottesdienst, nicht zuletzt daran zu erkennen, dass auch kleine Kinder keine Probleme hatten, konzentriert zu folgen!
Pfiffige Fische basteln Drachen
Drachen am Himmel war das Thema bei den pfiffigen Fischen am 7.10.2022. Drachen, Papiervögel, Luftgleiter! Sie haben verschiedene Namen. Die Drachen sollen die bösen Geister im Himmel vertreiben. An dem Tag waren 13 Kinder dabei und diesmal hatten wir auch starke Unterstützung von drei Jugendlichen. Vielen Dank an euch, es hat uns und den Kindern sehr viel Spaß gemacht!
Es wurden schöne, verschiedene, bunte Drachen gebastelt und danach auf dem Hof getestet wie sie fliegen. Im Anschluss gab es auch eine kurze Geschichte über einen Drachen, der frei sein wollte. Kinder, die dabei waren, könnt ihr euch an die Geschichte erinnern? Dann könntet Ihr Euren Eltern weiter erzählen.
Bis zum nächsten Mal.
Nelli Hillebrecht
Es wurden schöne, verschiedene, bunte Drachen gebastelt und danach auf dem Hof getestet wie sie fliegen. Im Anschluss gab es auch eine kurze Geschichte über einen Drachen, der frei sein wollte. Kinder, die dabei waren, könnt ihr euch an die Geschichte erinnern? Dann könntet Ihr Euren Eltern weiter erzählen.
Bis zum nächsten Mal.
Nelli Hillebrecht
Ausstellung „Zurückgelassene Kunst“ in Reinhausen
Ein Rückblick
Am Sonntag, dem 25.9., ist in der Christophoruskirche eine Ausstellung zu Ende gegangen, die uns lange in Erinnerung bleiben wird. Die ukrainische Bildhauerin Liubov Iakymenko hatte einen Teil ihrer Werke gezeigt und die Umstände, unter denen diese bemerkenswerte Schau zustande kommen konnte, ließen niemanden unberührt, der in der bewegenden Eröffnungsveranstaltung zwei Wochen zuvor davon erfuhr. Christiane Scheller und Indira Khalikova vom Göttinger Migrationszentrum berichteten in ihren Einführungen von den geradezu existenziellen Nöten einer Künstlerin, die vor dem Krieg flüchten und sowohl ihr Atelier als auch ihre Werke, die sich zum Teil in Ausstellungen in der gesamten Ukraine befinden, Hals über Kopf zurücklassen musste. Daher kommt es, dass wir ihre Werke ganz überwiegend in großformatigen Farbabzügen von Aufnahmen betrachten können, die ursprünglich von ihrem Handy stammen. Die Ausnahme hiervon bilden sechs Skulpturen und Reliefs, die Frau Iakymenko nach einer eigens unternommen Busfahrt in ihre Heimat in zwei Reisetaschen verpackt herausholen konnte.
Die Motive sind vielfältig. Selbstportraits der Künstlerin sind darunter, verschiedene Arbeiten sind ihre Reaktion auf die Einschränkungen durch Corona und die markantesten, etwa der „Fischzug“ oder die Engelsskulptur mit dem Titel „Dem Schnee begegnen“ (beides Werke aus Holz mit Farbauftrag) machen deutlich, dass man keine einheitliche Interpretation finden muss, sondern dass auch die unterschiedlichsten Blickwinkel ihre Berechtigung haben. Zur Halbzeit der Ausstellung hat Christiane Scheller eine Bildbetrachtung angeboten, bei der sie jeweils kleine Gruppen von Besuchern vor ausgewählten Bildern versammelte und sie dann über Eindrücke und Empfindungen miteinander ins Gespräch kommen ließ. Auch die Künstlerin war mit dabei und konnte manchen Fingerzeig geben. Als ein Lieblingsmotiv der meisten Betrachter stellte sich „Die Raupe“ heraus, das Bild einer kleinen Skulptur, die eine wohlig in ihre Decke gehüllte schlafende Frau zeigt.
Auf den ersten Blick mag es vielleicht überraschen, dass die Ausstellung im Rahmen der Reihe „Musik auf dem Kirchberg“ angesiedelt war. Wenn man aber bedenkt, dass zu den reizvollen optischen Eindrücken von Anfang an auch wunderbare Klangerlebnisse gehörten, versteht man das sofort. Zweimal, zur Eröffnung und zur Bildbetrachtung, konnten wir Tetiana Bachul (Klavier) mit ihrer Tochter Maria (Geige) erleben, beide Male ein Genuss mit Rhythmen und Melodien, die überwiegend ihren Ursprung in der Folklore ihrer ukrainischen Heimat hatten. Der Chor „Choriander“ war mit dabei und betörte uns mit einem bunten Programm aus frühbarocken, romantischen und neueren Liedern - mit Charme, Witz und bestechender Klangkultur vorgetragen. Und auch der Kirchenchor unter Gertrud Egdorf, der im Gottesdienst am Abschlusstag mitgewirkt hat, soll nicht vergessen werden.
Ein herzliches Dankeschön all jenen, die mit unermüdlichem Einsatz zum Gelingen der Ausstellung und des Musikprogramms beigetragen haben!
Frank-Michael Wohlers
Sommergottesdienste in der Region Gleichen
27. August 2022 Einschulungs-Gottesdienst
So viele neue Schulkinder, und sie haben alle ihre Familien mitgebracht! Auch wenn die Natur und wir alle den Regen sooo dringend benötigen: wir waren froh, dass es einigermaßen trocken blieb - denn in die Kirche hätten gar nicht alle hineingepasst. Wir haben einen fröhlichen Gottesdienst mit viel Gesang gefeiert. Die Handpuppen Tobi und Paula haben uns ganz wunderbar mit ihren Zahlenspielen zu den wirklich wichtigen (und letztlich nicht zu zählenden) Dingen geführt. Oder kann man etwa zählen, wie lieb wir uns haben? Am Ende ging es mit einem Segen für die Schulkinder und einem kleinen Einschulungstütchen weiter zur Einschulungsfeier der Grundschule. Vielen, vielen Dank an alle fleißigen Hände und alle, die den Gottesdienst mitgestaltet haben!
Here's to love
Für ihren ersten Auftritt am 9. Juli 2022 nach langer Corona-Pause hatte das Vokalensemble “Choriander” die St. Christophorus Kirche Reinhausen gewählt. Acht Frauen und sechs Männer, dirigiert von Claudia Oelze, sangen Liebeslieder in Chorsätzen aus fünf Jahrhunderten, von den Renaissance-Musikern Thomas Morley und Henry Purcell über die Romantik bis zu zeitgenössischen Komponisten wie Nils Lindberg und Kevin Olusola (*1988). Der absolut sauberen, transparenten und stimmlich differenzierten Darbietung zu lauschen war ein Hochgenuss. Unterbrochen wurde der Chorgesang von zwei Flötenstücken, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Ein Thema mit Variationen von Jacob van Eyck, gespielt auf einer Renaissance-Flöte, und „Dreisam-Nore“, eine Komposition der Koreanerin Younghi Pagh-Paan von 1975, die die Klänge einer Flusslandschaft zu Gehör bringt. Beides in virtuosem und delikatem Spiel dargeboten von Antje Vetterlein. Ein Höhepunkt zum Schluss war das Lied „Here’s to Life“ mit seinem lebensbejahenden und ermutigenden Text, gesungen in einem Chorsatz von Line Groth. Als Zugabe erklang ein ukrainisches Lied.
Christiane Scheller
Christiane Scheller
Across the Isles
Eine CD mit diesem Namen hatte das Ensemble „Gentle Spirits“ im Jahr 2019 in der St. Christophoruskirche in Reinhausen eingespielt. Nun endlich konnte es diese Musik am gleichen Ort vor Publikum aufführen.
Das Konzert hielt, was sein Name versprach: Bald beschworen die Kompositionen aus Irland, Schottland und England Bilder von weiten Landschaften herauf, bald ließen sie an Menschen denken, die sich in solchen Landschaften bewegen, wandernd, arbeitend, tanzend.
Dabei entlockte Elke Hardegen-Düker ihren Flöten zunächst spannungsvoll gehaltene, schwebende Töne, zeigte dann aber auch die virtuose Beherrschung ihrer Instrumente in temporeichen Stücken: atemberaubend die rasanten Läufe und Oktavsprünge!
In den eher langsamen Stücken am Anfang ließ der Perkussionist Ray Kaczynski den Sturmwind wehen, den Donner grollen und Steinlawinen ins Tal stürzen. Ebenso eindrucksvoll waren seine Soli mit ihren sehr komplexen Rhythmen und überraschenden Klangkombinationen – als ob er in die vorgegebenen Kompositionen seine Kommentare, seine Späße und seine ganz eigenen Geschichten einfügte.
Auch den Gitarristen bzw. Lautenspieler Andreas Düker konnten die Zuhörer als Solisten erleben, mit drei Stücken für Basslaute aus schottischen Manuskripten. Wie sorgsam da jeder Ton gesetzt war und seine eigene Bedeutung hatte, der nachzulauschen sich lohnte! Dann wieder ein sehr schwungvolles Arbeitslied, untermalt von Perkussion. In mühelosem Miteinander und mit großer Spielfreude bietet das Trio im dritten Teil des Konzertes Stücke von Henry Purcell und G. F. Händel dar.
Hier wurde eine neue Interpretation der traditionellen Folk- und Barockmusik präsentiert, die überzeugt und Spaß macht – ganz offenkundig auch den Musizierenden selbst!
Christiane Scheller
Das Konzert hielt, was sein Name versprach: Bald beschworen die Kompositionen aus Irland, Schottland und England Bilder von weiten Landschaften herauf, bald ließen sie an Menschen denken, die sich in solchen Landschaften bewegen, wandernd, arbeitend, tanzend.
Dabei entlockte Elke Hardegen-Düker ihren Flöten zunächst spannungsvoll gehaltene, schwebende Töne, zeigte dann aber auch die virtuose Beherrschung ihrer Instrumente in temporeichen Stücken: atemberaubend die rasanten Läufe und Oktavsprünge!
In den eher langsamen Stücken am Anfang ließ der Perkussionist Ray Kaczynski den Sturmwind wehen, den Donner grollen und Steinlawinen ins Tal stürzen. Ebenso eindrucksvoll waren seine Soli mit ihren sehr komplexen Rhythmen und überraschenden Klangkombinationen – als ob er in die vorgegebenen Kompositionen seine Kommentare, seine Späße und seine ganz eigenen Geschichten einfügte.
Auch den Gitarristen bzw. Lautenspieler Andreas Düker konnten die Zuhörer als Solisten erleben, mit drei Stücken für Basslaute aus schottischen Manuskripten. Wie sorgsam da jeder Ton gesetzt war und seine eigene Bedeutung hatte, der nachzulauschen sich lohnte! Dann wieder ein sehr schwungvolles Arbeitslied, untermalt von Perkussion. In mühelosem Miteinander und mit großer Spielfreude bietet das Trio im dritten Teil des Konzertes Stücke von Henry Purcell und G. F. Händel dar.
Hier wurde eine neue Interpretation der traditionellen Folk- und Barockmusik präsentiert, die überzeugt und Spaß macht – ganz offenkundig auch den Musizierenden selbst!
Christiane Scheller
Aus Liebe zum Leben
S. Mariss in der Michaeliskirche
Ein strahlender Frühlingssonntag Ende März: Luft und Sonne genießen an diesem 27.3. oder um 17.00 Uhr in die Kirche gehen und einer musikalischen Lesung zuhören? Wer sich für Wort und Musik entschieden hat, hat es richtiggemacht. Denn nicht alle Tage kann man so bewegende und anrührende Texte erleben wie diejenigen, die Sabine Mariss für ihren Vortrag ausgewählt hat. Wir hören Geschichten von Rachel Naomi Remen, einer amerikanischen Ärztin, die seit Jahrzehnten an einer chronischen Erkrankung litt und deshalb ein besonders feines Gespür für Menschen hat, denen das Schicksal nicht sehr gewogen ist. Aber immer gibt es einen Ausweg, eine Lebenskraft, die sich anderen Quellen verdankt als unserer schlichten Alltagsvernunft. Und es werden dort Energien frei, wo wir bereit sind, den Weg nach innen zu gehen, um es mit einem Wort von Hermann Hesse zu sagen. Beispielhaft ist die Erzählung von dem jungen Mann, für dessen Knochenkrebs sein behandelnder Arzt eine Beinamputation als unausweichlich voraussagt. In der Gemeinde des Patienten bittet der Pfarrer seine kleine Gemeinde, für den Kranken zu beten, aufmerksam und regelmäßig. Sein Bein heilt. Als er dem Arzt am Telefon davon erzählt, legt der den Hörer einfach auf. In der Erzählung folgt dann der schöne Satz: Wenn wir nicht mehr bereit sind, uns zu wundern, müssen wir wohl den Hörer im Gespräch mit dem Leben auflegen.
In einer Erinnerung an ihren Großvater, einen Rabbi, spricht Rachel Naomi Remen von den starken Bildern, die sie auf immer mit ihm verbindet: Die Art, wie er bedächtig den Tee zubereitet, die Gewohnheit, ihn ungesüßt, aber über ein Stück Zucker in seinem Mund hinweg zu trinken, den Brauch, dazu Kerzen anzuzünden und den Segen für seine Enkelin zu spenden. Warum sie denn nicht auch einen Segen für sie gehabt habe, fragt die Autorin einmal ihre Mutter, nachdem der Großvater gestorben war. Ich habe dich täglich gesegnet, sagt sie da, aber ich habe es nicht laut getan, weil ich nicht die Weisheit meines Vaters hatte.
Sabine Mariss liest diese Miniaturen so, als gebe es eine Partitur zu ihnen – ein Stück Vortragsmusik mit allem, was die emotionale Seite der Texte an Ausdruck erfordert. Es war ein Genuss, ihr dabei zuzuhören. Erst recht gilt das für die musikalischen Zwischenspiele, die genau auf den Gehalt des zuvor Gelesenen abgestimmt waren. Mariss spielt dabei auf der Klarinette, dem Wippkordeon (einer Art halbem Akkordeon), und sie arbeitet mit einer Elektronik, die ihr die Vervielfältigung ihrer eigenen Stimme ermöglicht, so dass sie gleichsam von ihrem eigenen Chor begleitet wird. Faszinierendes Beispiel und Ohrwurm, den man schwer loswird: Das Stück „A rege“ (Augenblick) der jüdischen Komponistin Beyle Schaechter-Gottesman, von der Mariss mehrere Stücke an diesem Nachmittag vorträgt. Und sie ermöglicht Tetiana Bachul, einer ukrainischen Pianistin, die hier in Diemarden Zuflucht gefunden hat, einen Auftritt vor Publikum. Gemeinsam spielen sie rumänische Volkstänze von Bela Bartok für Klarinette und Klavier und ein Klezmer-Stück aus dem Jahr 1923.
Großer Applaus für eine gelungene Lesung. Oder für ein gelungenes Konzert? Beides stimmt. Wer nicht da war und sich überzeugen will, der erwerbe die inspirierende CD „Aus Liebe zum Leben“ mit Sabine Mariss. Die wunderbare Mischung aus Text und Klang funktioniert auch zu Hause.
Frank-Michael Wohlers
In einer Erinnerung an ihren Großvater, einen Rabbi, spricht Rachel Naomi Remen von den starken Bildern, die sie auf immer mit ihm verbindet: Die Art, wie er bedächtig den Tee zubereitet, die Gewohnheit, ihn ungesüßt, aber über ein Stück Zucker in seinem Mund hinweg zu trinken, den Brauch, dazu Kerzen anzuzünden und den Segen für seine Enkelin zu spenden. Warum sie denn nicht auch einen Segen für sie gehabt habe, fragt die Autorin einmal ihre Mutter, nachdem der Großvater gestorben war. Ich habe dich täglich gesegnet, sagt sie da, aber ich habe es nicht laut getan, weil ich nicht die Weisheit meines Vaters hatte.
Sabine Mariss liest diese Miniaturen so, als gebe es eine Partitur zu ihnen – ein Stück Vortragsmusik mit allem, was die emotionale Seite der Texte an Ausdruck erfordert. Es war ein Genuss, ihr dabei zuzuhören. Erst recht gilt das für die musikalischen Zwischenspiele, die genau auf den Gehalt des zuvor Gelesenen abgestimmt waren. Mariss spielt dabei auf der Klarinette, dem Wippkordeon (einer Art halbem Akkordeon), und sie arbeitet mit einer Elektronik, die ihr die Vervielfältigung ihrer eigenen Stimme ermöglicht, so dass sie gleichsam von ihrem eigenen Chor begleitet wird. Faszinierendes Beispiel und Ohrwurm, den man schwer loswird: Das Stück „A rege“ (Augenblick) der jüdischen Komponistin Beyle Schaechter-Gottesman, von der Mariss mehrere Stücke an diesem Nachmittag vorträgt. Und sie ermöglicht Tetiana Bachul, einer ukrainischen Pianistin, die hier in Diemarden Zuflucht gefunden hat, einen Auftritt vor Publikum. Gemeinsam spielen sie rumänische Volkstänze von Bela Bartok für Klarinette und Klavier und ein Klezmer-Stück aus dem Jahr 1923.
Großer Applaus für eine gelungene Lesung. Oder für ein gelungenes Konzert? Beides stimmt. Wer nicht da war und sich überzeugen will, der erwerbe die inspirierende CD „Aus Liebe zum Leben“ mit Sabine Mariss. Die wunderbare Mischung aus Text und Klang funktioniert auch zu Hause.
Frank-Michael Wohlers
Ostergottesdienst in Diemarden
Wir feiern...
...das Osterfest in der von unserer Küsterin Astrid Teipel so schön mit vielen bunten Eiern geschmückten Kirche. Pastorin Kettler hielt die Predigt vom allerersten Ostermorgen, die Bilder in unsere Köpfe zauberte. Eine Geschichte von Frauen übrigens.
Wahrscheinlich tanzten unsere FFP2-Masken uns ein wenig auf den Nasen herum, denn wir durften so geschützt (!) endlich wieder singen. „Freut euch und singet, Halleluja !“
Unsere Pastorin hatte sich für die Zeit nach dem Gottesdienst noch etwas besonderes ausgedacht und vorbereitet: So konnten alle, die Lust auf einen Spaziergang hatten, sich auf den Fußweg zur Diemardener Warte machen. Für die Kinder gab es unterwegs natürlich auch das eine oder andere Ei zu finden.Es wurde eine kurzweilige Wanderung, immer wieder bereichert durch einen weiteren Teil der Ostergeschichte mit zugehöriger Aktion.
Man kam ins Gespräch und stellte fest, dass die Osterspaziergänger zum größten Teil gar keine Diemardener:innen waren, sondern Göttinger:innen. Sogar aus ganz verschiedenen Gemeinden. Sogar ökumenisch. Manche waren in unser Dorf gekommen, weil ihnen der Stationen-Gottesdienst am Heilig Abend schon so gut gefallen hatte.
Motto: Die Diemardener machen bestimmt wieder was draußen.
Also: Weiter so!
Heidi Sardemann
Himmelfahrtsgottesdienst am kleinen Knüll
Das Wetter zeigt sich wechselhaft - viele Wolken und ein wenig Sonne. Aber es ist für die über 40 Gottesdienstbesucher:innen sehr angenehm, draußen im Wald zu sein! Fleißige Helfer haben schon ein Kreuz am Feldrand aufgestellt. Es ist alles vorbereitet für den Stationengottesdienst an Himmelfahrt. Heute feiern wir, dass der auferstandene Jesus in den Himmel aufgenommen wurde. Das Thema der Lesung entstammt jedoch dem Buch Daniel im Alten Testament. Beschrieben wird dort ein apokalyptischer Traum Daniels, der in der freien Natur sehr gruselig anzuhören ist. In der Predigt kann Pastorin Kettler ihn dann aber richtig einordnen: Gott kann und wird allen Ungeheuern Einhalt gebieten! Er hat die absolute Macht. Er wird Jesus einst senden, um zu richten.
Gemeinsam gesungene Lieder runden diesen wunderschönen Gottesdienst ab: Komm' Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen.
Gerhard Sardmann
Gemeinsam gesungene Lieder runden diesen wunderschönen Gottesdienst ab: Komm' Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen.
Gerhard Sardmann