Aus unserem Gemeindeleben

Tod – und was dann? Ein schweres, ein ungewöhnliches Thema, das sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Groß Lengden, Klein Lengden, Reinhausen und der Apostelgemeinde mit Pastorin J. Kettler für Ihren Vorstellungsgottesdienst gewählt hatten. War deshalb ein „schwerer“ Gottesdienst? Nein, das war er ganz und gar nicht, aber ungewöhnlich, das war er schon.

Eine ruhige Eingangsmusik, drei Gongschläge: „Am Anfang, ganz am Anfang, als alles noch dunkel war sprach Gott: es werde Licht. Und es wurde Licht.“ So eröffneten die Jugendlichen zusammen mit der Gemeinde den Gottesdienst. „Gott segne uns, Gott helfe uns bei unserem Tun, Gott begleite uns in diesem Gottesdienst“.

Rüdiger Brunkhorst, Kirchenkreismusiker für Popularmusik hatte zusammen mit den Jugendlichen schwungvolle Lieder gewählt. Die Gemeinde in der gut gefüllten Kirche in Reinhausen brauchte etwas Zeit, um sich an die neuen Lieder zu gewöhnen, die er am Keyboard begleitete und auch mitsang, aber im Verlauf des Gottesdienstes löste sich die Stimmung, es wurde mitgesungen und gab Beifall nach den Stücken.

Einer der Höhepunkte war sicherlich die Möglichkeit für die Gemeinde, sich während des Gottesdienstes eine Art Dioramen anzusehen, die im Kirchenschiff zu beiden Seiten der Bänke ausgestellt waren und die die Jugendlichen zunächst erläuterten. Wie stellen wir uns Himmel und Hölle vor? - künstlerisch gestaltet, in Pappkartons präsentiert.

Gerechtigkeit sei – so Pastorin Kettler in einem kurzen Statement - eines der bestimmenden Themen der Gespräche unter den Jugendlichen gewesen, die Überzeugung, dass es nicht egal sei, wie man sich während seines Lebens verhalte: am Ende des Lebens werde das Verhalten eingeschätzt.

Der gesamte Gottesdienst war deutlich getragen von den Konfirmandinnen und Konfirmanden, von sehr ernsten Überlegungen und ihren Ideen zur Gestaltung.

Das Lied Laudato si beendete einen sehr besonderen Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen und Konfirmanden. Was für ein wunderbares Beispiel übergemeindlicher Zusammenarbeit: herzlichen Dank an alle, die mitgewirkt haben.
Ein Bericht von Lutz Heinke aus Groß Legnden

Diemarden: Stationengottesdienst zu Weihnachten

Bei schönstem Sonnenschein und mildem Wetter machten sich am Heiligabend um 15 Uhr wieder sechs Gruppen auf den Rundweg durch Diemarden, um miteinander die Weihnachtsgeschichte zu erleben. Mit dabei waren in jeder Gruppe zwei Kinder aus Bethlehem, die  herauszufinden versuchten, warum denn eigentlich so viele Engel unterwegs sind und ständig kichern, und warum das kleine Baby im Stall von Bethlehem mal Gotteskind und mal Königskind genannt wird. 

An den sechs verschiedenen Stationen gab es manchmal etwas zu entdecken (wie z.B. an unserer lebensgroßen Krippe hinter der Kirche) oder auch zu singen und zu hören: Vier Musiker waren diesmal mit dabei, die auf den Höfen oder aus dem Haus heraus musikalische Weihnachtsstimmung verbreitet haben. Und manchmal gab es sogar ein kleines Erinnerungsstück für jede Familie, das etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hatte.

Vielen Dank allen, die es wieder möglich gemacht haben, diesen besonderen Gottesdienst auf die Beine zu stellen! 
Etwa 30 große und kleine Menschen und  zwei Hunde haben im winterlich verschneiten Wald  Gottesdienst gefeiert. In vier Adventsstationen erlebten sie die Geschichte von Maria nach, sangen gemeinsam Adventslieder und trugen die Adventslichter in den Wald. Dort konnten sich nach dem Gottesdienst alle bei  Punsch und  Lebkuchen stärken.
Es war schön! So etwas wollen wir noch mal machen, gern auch mal im Sommer!

Pfiffige Fische: Pfannenbrot und Lagerfeuer

Nur elf Fischlein sind am Freitag, dem 16. Dezember zu uns ins RUZ nach Reinhausen geschwommen. Viele waren zu krank – Viren, Viren, Viren... Beim Begrüßungslied „Wir sind die Kleinen...“ - erfolgt gleich eine interessante Reaktion: „Och nö!“ Ok, Neues Jahr – neues Glück, wir werden ein anderes Begrüßungs-Lied aussuchen, versprochen! ;)

Dann geht es los mit Pfannenbrot-Teig-Machen. Jedes Kind darf ca. 200 g Mehl auswiegen. Zweimal kippt die Waagschale mit dem weißen Dinkelmehl um, aber das stört heute nicht.. neuer Versuch, neues Glück! Während der geknetete Teig dann in zwei Schüsseln im warmen Backofen langsam „gehen“ muss, stürmen die wieder warm verpackten Kinder mit auch dem letzten noch gefundenen Fausthandschuh hinaus ins Freie - zum Feuerplatz!

Nun heißt es Holz sammeln, Späne schneiden, Holz aufschichten oder einfach nur Toben. Die Spannung steigt und trotz des minus-10-Grad-kalten Nachmittags wird aus einem klitzekleinen Feuerchen unter ständigem Pusten langsam aber sicher ein warmes Kochfeuer. Dann kann endlich der fertige Teig geholt werden und die Brote backen bald verheißungsvoll in der gusseisernen Pfanne über dem Feuer. Da erscheinen auch bereits die ersten Eltern zum Abholen. Und das ist auch gut so, denn die Kälte macht sich trotz Feuer bemerkbar:  „Meine Füße tun schon weh!“ „Hmm.“

Aber für alle war es ein schönes, vorweihnachtliches Abenteuer mit schmackhaft bestrichenem Pfannenbrot als Belohnung!

Jens Trommler
Heidi Sardemann

Adventskonzert mit dem Gospelchor "Together"

Quelle: Konopka
am 10.12. feierte der Gospelchor "Together" unter der Leitung von Gosia Borrée in der gut besuchten Reinhäuser Kirche eine einzigartige Adventsandacht mit ergreifenden Musik- und Textbeiträgen. Vielen Dank für das tolle Erlebnis!

Pfiffige Fische im Reinhäuser Wald

am 4. November von 15.30 – 17.00 Uhr
Schon mit großer Vorfreude fuhren wir nach Reinhausen: 20 Kinder waren angemeldet. So viel Lust auf Wald gibt es unter den Pfiffigen Fischen!

Im Begrüßungskreis durften alle Kinder, meist 6 bis 7 Jahre alt, ihren Lieblingsbaum verraten. Viele liebten vor allem die Früchte der Bäume, also Kirschen, Äpfel, Birnen usw.

Dann ging das Abenteuer unter der Führung von Förster Frerk los. Manche Kinder nutzten gleich die dicke Laubschicht am Wegesrand, raschelten darin herum oder bewarfen sich mit den bunten Blättern.

Für die erste Aufgabe führte uns der Förster an eine ganz markante Stelle mit vielen Baumwurzeln. Jedes Kind bekam eine Walnuss und sollte die Nuss nicht nur verstecken, nein, es sollte sich das Versteck auch gut merken. Warum wohl?
Durch unsere Papierfernrohre entdeckten wir ein (ausgestopftes) Eichhörnchen. Bei dem Wald-Memory ging es darum, sich die auf dem Tuch liegenden Dinge zu merken, und im Wald zu suchen. Schließlich erlebten wir eine Laub-und-Erde-Rutschpartie. Während wir Erwachsenen uns mühsam den Berg hinunter arbeiteten, rutschte eins der Kinder mit Begeisterung gleich mehrmals. Und dann durfte gefühlt werden, was sich in Förster Frerks geheimnisvollem Beutel befand. Richtig geraten! Das Kopf-Skelett von einem Rehbock. Mit Gehörn! Auch die Walnuss-Versteck-Aktion vom Anfang löste sich noch auf: Die Kinder sollten ihre Walnuss wiederfinden. Bis auf ein Kind ist das allen Fischlein geglückt. Und diese fehlende Nuss hat bestimmt ein Tier geholt!

Wir danken Herrn Frerk für unseren schönen Wald-Tag. Und vielleicht dürfen wir ja im nächsten Jahr einmal wieder kommen?
 
Heidi Sardemann
Julia Schell

Erntedankeschön-Familiengottesdienst in Reinhausen

Quelle: Künkel

Erntedankeschön - Familiengottesdienst

Zum Familiengottesdienst am Erntedankfest strömten in die schöne Reinhäuser Kirche Menschen aller Altersgruppen - Familien mit kleinen und Schulkindern, Menschen der Großeltern-Generation und viele Konfis - so viele, dass es, von Frau Welzel an der Orgel gut unterstützt, einen vollen gemeinsamen Gesang ergab.

Alle wurden gleich zu Beginn beim Eintritt in die Kirche eingeladen, beim Schmücken des Altarbereichs mitzutun: Denn im Eingangsbereich der Reinhäuser Kirche warteten farbenfroh verteilt viele verschiedene Gemüse, Körbe mit Obst, Eingemachtes, sogar Eier von Pfarrgarten-Hühnern darauf, zu den dekorativen Strohballen am Altar getragen zu werden.

So kamen dann einzelne Möhren, der gut balancierte Eierkarton und all die anderen Sachen am Altar an und wurden von Groß und Klein sorgfältig verstaut.

In ihrer Begrüßung wies Pastorin Kettler darauf hin, dass es um das Danken in jeder Beziehung gehen sollte, was in einer kurzen Spielszene aus dem Leben einer Familie mit Kindern im Teenageralter verdeutlicht wurde: Vater, 15jährige Tochter, etwas jüngerer Sohn kurz vor dem Abendessen. Thema: Wer übernimmt welche alltägliche Pflicht und redet sich wie raus?

Dem Schauspielteam gelang es, die Szene so zu präsentieren, dass sich alle Menschen im Gottesdienst in irgendeiner Weise wiedererkennen konnten – und es wurde darüber genüsslich geschmunzelt und gelacht!

Wie tief ein ausgesprochenes Danke für eine vielleicht im ersten Moment alltäglich erscheinende Mithilfe oder eine Unterstützung bei dem Adressaten wirkt, war zu erleben.

Pastorin Kettler übertrug diesen Gedanken des Danksagens in ihrer Ansprache auf unsere Beziehung zu Gott und lud zusammen mit dem Gottesdienst-Team alle Anwesenden dazu ein, aufzumalen oder aufzuschreiben, wofür sie dankbar sind. 

Als Untergrund vorbereitet waren dafür die großformatigen Buchstaben  

D   A   N   K   E

Im Kirchenraum verteilt fühlten sich die Gottesdienstbesucher, ob jung oder alt, sofort angesprochen, sich zu beteiligen.

„Dank für Pasta“ stand neben „Dankbarkeit für Enkelkinder“ – „Dank für Leben in Frieden“ neben „Dank für sauberes Wasser und saubere Luft“,

„Dank für mein Spielzeug“ und „Dank für Musik“!

Anschließend wurden die Buchstaben mit dem großen DANKE am Altar zur Überschrift des ganzen Gottesdienstes.

Ein rundum gelungener Familiengottesdienst, nicht zuletzt daran zu erkennen, dass auch kleine Kinder keine Probleme hatten, konzentriert zu folgen!

Pfiffige Fische basteln Drachen

Drachen am Himmel war das Thema bei den pfiffigen Fischen am 7.10.2022. Drachen, Papiervögel, Luftgleiter! Sie haben verschiedene Namen. Die Drachen sollen die bösen Geister im Himmel vertreiben. An dem Tag waren 13 Kinder dabei und diesmal hatten wir auch starke Unterstützung von drei Jugendlichen. Vielen Dank an euch, es hat uns  und den Kindern sehr viel Spaß gemacht!

Es wurden schöne, verschiedene, bunte Drachen gebastelt und danach auf dem Hof getestet wie sie fliegen. Im Anschluss gab es auch eine kurze Geschichte über einen Drachen, der frei sein wollte. Kinder, die dabei waren, könnt ihr euch an die Geschichte erinnern? Dann könntet Ihr Euren Eltern weiter erzählen. 

Bis zum nächsten Mal.

Nelli Hillebrecht

Ausstellung „Zurückgelassene Kunst“ in Reinhausen

Quelle: Musik auf dem Kirchberg

Ein Rückblick

Am Sonntag, dem 25.9., ist in der Christophoruskirche eine Ausstellung zu Ende gegangen, die uns lange in Erinnerung bleiben wird. Die ukrainische Bildhauerin Liubov Iakymenko hatte einen Teil ihrer Werke gezeigt und die Umstände, unter denen diese bemerkenswerte Schau zustande kommen konnte, ließen niemanden unberührt, der in der bewegenden Eröffnungsveranstaltung zwei Wochen zuvor davon erfuhr. Christiane Scheller und Indira Khalikova vom Göttinger Migrationszentrum berichteten in ihren Einführungen von den geradezu existenziellen Nöten einer Künstlerin, die vor dem Krieg flüchten und sowohl ihr Atelier als auch ihre Werke, die sich zum Teil in Ausstellungen in der gesamten Ukraine befinden, Hals über Kopf zurücklassen musste. Daher kommt es, dass wir ihre Werke ganz überwiegend in großformatigen Farbabzügen von Aufnahmen betrachten können, die ursprünglich von ihrem Handy stammen. Die Ausnahme hiervon bilden sechs Skulpturen und Reliefs, die Frau Iakymenko nach einer eigens unternommen Busfahrt in ihre Heimat in zwei Reisetaschen verpackt herausholen konnte. 

Die Motive sind vielfältig. Selbstportraits der Künstlerin sind darunter, verschiedene Arbeiten sind ihre Reaktion auf die Einschränkungen durch Corona und die markantesten, etwa der „Fischzug“ oder die Engelsskulptur mit dem Titel „Dem Schnee begegnen“ (beides Werke aus Holz mit Farbauftrag) machen deutlich, dass man keine einheitliche Interpretation finden muss, sondern dass auch die unterschiedlichsten Blickwinkel ihre Berechtigung haben. Zur Halbzeit der Ausstellung hat Christiane Scheller eine Bildbetrachtung angeboten, bei der sie jeweils kleine Gruppen von Besuchern vor ausgewählten Bildern versammelte und sie dann über Eindrücke und Empfindungen miteinander ins Gespräch kommen ließ. Auch die Künstlerin war mit dabei und konnte manchen Fingerzeig geben. Als ein Lieblingsmotiv der meisten Betrachter stellte sich „Die Raupe“ heraus, das Bild einer kleinen Skulptur, die eine wohlig in ihre Decke gehüllte schlafende Frau zeigt. 

Auf den ersten Blick mag es vielleicht überraschen, dass die Ausstellung im Rahmen der Reihe „Musik auf dem Kirchberg“ angesiedelt war. Wenn man aber bedenkt, dass zu den reizvollen optischen Eindrücken von Anfang an auch wunderbare Klangerlebnisse gehörten, versteht man das sofort. Zweimal, zur Eröffnung und zur Bildbetrachtung, konnten wir Tetiana Bachul (Klavier) mit ihrer Tochter Maria (Geige) erleben, beide Male ein Genuss mit Rhythmen und Melodien, die überwiegend ihren Ursprung in der Folklore ihrer ukrainischen Heimat hatten. Der Chor „Choriander“ war mit dabei und betörte uns mit einem bunten Programm aus frühbarocken, romantischen und neueren Liedern - mit Charme, Witz und bestechender Klangkultur vorgetragen. Und auch der Kirchenchor unter Gertrud Egdorf, der im Gottesdienst am Abschlusstag mitgewirkt hat, soll nicht vergessen werden. 

Ein herzliches Dankeschön all jenen, die mit unermüdlichem Einsatz zum Gelingen der Ausstellung und des Musikprogramms beigetragen haben!

Frank-Michael Wohlers

27. August 2022 Einschulungs-Gottesdienst

So viele neue Schulkinder, und sie haben alle ihre Familien mitgebracht!  Auch wenn die Natur und wir alle den Regen sooo dringend benötigen: wir waren  froh, dass es einigermaßen trocken blieb - denn in die Kirche hätten gar nicht alle hineingepasst. Wir haben einen fröhlichen Gottesdienst mit viel Gesang gefeiert. Die Handpuppen Tobi und Paula haben uns ganz wunderbar mit ihren Zahlenspielen zu den wirklich wichtigen (und letztlich nicht zu zählenden) Dingen geführt. Oder kann man etwa zählen, wie lieb wir uns haben? Am Ende ging es mit einem Segen für die Schulkinder und einem kleinen Einschulungstütchen weiter zur Einschulungsfeier der Grundschule. Vielen, vielen Dank an alle fleißigen Hände und alle, die den Gottesdienst mitgestaltet haben! 

Here's to love

Quelle: Musik auf dem Kirchberg
Für ihren ersten Auftritt am 9. Juli 2022 nach langer Corona-Pause hatte das Vokalensemble “Choriander” die St. Christophorus Kirche Reinhausen gewählt. Acht Frauen und sechs Männer, dirigiert von Claudia Oelze, sangen Liebeslieder in Chorsätzen aus fünf Jahrhunderten, von den Renaissance-Musikern Thomas Morley und Henry Purcell über die Romantik bis zu zeitgenössischen Komponisten wie Nils Lindberg und Kevin Olusola (*1988). Der absolut sauberen, transparenten und stimmlich differenzierten Darbietung  zu lauschen war ein Hochgenuss. Unterbrochen wurde der Chorgesang von zwei Flötenstücken, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Ein Thema mit Variationen von Jacob van Eyck, gespielt auf einer Renaissance-Flöte, und „Dreisam-Nore“, eine Komposition der Koreanerin Younghi Pagh-Paan von 1975, die die Klänge einer Flusslandschaft zu Gehör bringt. Beides in virtuosem und delikatem Spiel dargeboten von Antje Vetterlein. Ein Höhepunkt zum Schluss war das Lied „Here’s to Life“ mit seinem lebensbejahenden und ermutigenden Text, gesungen in einem Chorsatz von Line Groth. Als Zugabe erklang ein ukrainisches Lied. 

Christiane Scheller

Across the Isles

Quelle: Musik auf dem Kirchberg
Quelle: Christiane Scheller
Eine CD mit diesem Namen hatte das Ensemble „Gentle Spirits“ im Jahr 2019 in der St. Christophoruskirche in Reinhausen eingespielt. Nun endlich konnte es diese Musik am gleichen Ort vor Publikum aufführen. 

Das Konzert hielt, was sein Name versprach: Bald beschworen die Kompositionen aus Irland, Schottland und England Bilder von weiten Landschaften herauf, bald ließen sie an Menschen denken, die sich in solchen Landschaften bewegen, wandernd, arbeitend, tanzend.  

Dabei entlockte Elke Hardegen-Düker ihren Flöten zunächst spannungsvoll gehaltene, schwebende Töne, zeigte dann aber auch die virtuose Beherrschung ihrer Instrumente in temporeichen Stücken: atemberaubend die rasanten Läufe und Oktavsprünge!

In den eher langsamen Stücken am Anfang ließ der Perkussionist Ray Kaczynski den Sturmwind wehen, den Donner grollen und Steinlawinen ins Tal stürzen. Ebenso eindrucksvoll waren seine Soli mit ihren sehr komplexen Rhythmen und überraschenden Klangkombinationen – als ob er in die vorgegebenen Kompositionen seine Kommentare, seine Späße und seine ganz eigenen Geschichten einfügte.

Auch den Gitarristen bzw. Lautenspieler Andreas Düker konnten die Zuhörer als Solisten erleben, mit drei Stücken für Basslaute aus schottischen Manuskripten. Wie sorgsam da jeder Ton gesetzt war und seine eigene Bedeutung hatte, der nachzulauschen sich lohnte! Dann wieder ein sehr schwungvolles Arbeitslied, untermalt von Perkussion. In mühelosem Miteinander und mit großer Spielfreude  bietet das Trio  im dritten Teil des Konzertes Stücke von Henry Purcell und G. F. Händel dar.

Hier wurde eine neue Interpretation der traditionellen Folk- und Barockmusik präsentiert, die überzeugt und Spaß macht – ganz offenkundig auch den Musizierenden selbst! 

Christiane Scheller

Aus Liebe zum Leben

S. Mariss in der Michaeliskirche
Quelle: @ S. Mariss
Ein strahlender Frühlingssonntag Ende März: Luft und Sonne genießen an diesem 27.3. oder um 17.00 Uhr in die Kirche gehen und einer musikalischen Lesung zuhören? Wer sich für Wort und Musik entschieden hat, hat es richtiggemacht. Denn nicht alle Tage kann man so bewegende und anrührende Texte erleben wie diejenigen, die Sabine Mariss für ihren Vortrag ausgewählt hat. Wir hören Geschichten von Rachel Naomi Remen, einer amerikanischen Ärztin, die seit Jahrzehnten an einer chronischen Erkrankung litt und deshalb ein besonders feines Gespür für Menschen hat, denen das Schicksal nicht sehr gewogen ist. Aber immer gibt es einen Ausweg, eine Lebenskraft, die sich anderen Quellen verdankt als unserer schlichten Alltagsvernunft. Und es werden dort Energien frei, wo wir bereit sind, den Weg nach innen zu gehen, um es mit einem Wort von Hermann Hesse zu sagen. Beispielhaft ist die Erzählung von dem jungen Mann, für dessen Knochenkrebs sein behandelnder Arzt eine Beinamputation als unausweichlich voraussagt. In der Gemeinde des Patienten bittet der Pfarrer seine kleine Gemeinde, für den Kranken zu beten, aufmerksam und regelmäßig. Sein Bein heilt. Als er dem Arzt am Telefon davon erzählt, legt der den Hörer einfach auf. In der Erzählung folgt dann der schöne Satz: Wenn wir nicht mehr bereit sind, uns zu wundern, müssen wir wohl den Hörer im Gespräch mit dem Leben auflegen.

In einer Erinnerung an ihren Großvater, einen Rabbi, spricht Rachel Naomi Remen von den starken Bildern, die sie auf immer mit ihm verbindet: Die Art, wie er bedächtig den Tee zubereitet, die Gewohnheit, ihn ungesüßt, aber über ein Stück Zucker in seinem Mund hinweg zu trinken, den Brauch, dazu Kerzen anzuzünden und den Segen für seine Enkelin zu spenden. Warum sie denn nicht auch einen Segen für sie gehabt habe, fragt die Autorin einmal ihre Mutter, nachdem der Großvater gestorben war. Ich habe dich täglich gesegnet, sagt sie da, aber ich habe es nicht laut getan, weil ich nicht die Weisheit meines Vaters hatte. 

Sabine Mariss liest diese Miniaturen so, als gebe es eine Partitur zu ihnen – ein Stück Vortragsmusik mit allem, was die emotionale Seite der Texte an Ausdruck erfordert. Es war ein Genuss, ihr dabei zuzuhören. Erst recht gilt das für die musikalischen Zwischenspiele, die genau auf den Gehalt des zuvor Gelesenen abgestimmt waren. Mariss spielt dabei auf der Klarinette, dem Wippkordeon (einer Art halbem Akkordeon), und sie arbeitet mit einer Elektronik, die ihr die Vervielfältigung ihrer eigenen Stimme ermöglicht, so dass sie gleichsam von ihrem eigenen Chor begleitet wird. Faszinierendes Beispiel und Ohrwurm, den man schwer loswird: Das Stück „A rege“ (Augenblick) der jüdischen Komponistin Beyle Schaechter-Gottesman, von der Mariss mehrere Stücke an diesem Nachmittag vorträgt. Und sie ermöglicht Tetiana Bachul, einer ukrainischen Pianistin, die hier in Diemarden Zuflucht gefunden hat, einen Auftritt vor Publikum. Gemeinsam spielen sie rumänische Volkstänze von Bela Bartok für Klarinette und Klavier und ein Klezmer-Stück aus dem Jahr 1923. 

Großer Applaus für eine gelungene Lesung. Oder für ein gelungenes Konzert? Beides stimmt. Wer nicht da war und sich überzeugen will, der erwerbe die inspirierende CD „Aus Liebe zum Leben“ mit Sabine Mariss. Die wunderbare Mischung aus Text und Klang funktioniert auch zu Hause.

Frank-Michael Wohlers

Ostergottesdienst in Diemarden

Wir feiern...
Quelle: Gerhard Sardemann
...das Osterfest in der von unserer Küsterin Astrid Teipel so schön mit vielen bunten Eiern geschmückten Kirche. Pastorin Kettler hielt die Predigt vom allerersten Ostermorgen, die Bilder in unsere Köpfe zauberte. Eine Geschichte von Frauen übrigens.

Wahrscheinlich tanzten unsere FFP2-Masken uns ein wenig auf den Nasen herum, denn wir durften so geschützt (!) endlich wieder singen. „Freut euch und singet, Halleluja !“

Unsere Pastorin hatte sich für die Zeit nach dem Gottesdienst noch etwas besonderes ausgedacht und vorbereitet: So konnten alle, die Lust auf einen Spaziergang hatten, sich auf den Fußweg zur Diemardener Warte machen. Für die Kinder gab es unterwegs natürlich auch das eine oder andere Ei zu finden.Es wurde eine kurzweilige Wanderung, immer wieder bereichert durch einen weiteren Teil der Ostergeschichte mit zugehöriger Aktion.

Man kam ins Gespräch und stellte fest, dass die Osterspaziergänger zum größten Teil gar keine Diemardener:innen waren, sondern Göttinger:innen. Sogar aus ganz verschiedenen Gemeinden. Sogar ökumenisch. Manche waren in unser Dorf gekommen, weil ihnen der Stationen-Gottesdienst am Heilig Abend schon so gut gefallen hatte. 
Motto: Die Diemardener machen bestimmt wieder was draußen.
Also: Weiter so!

Heidi Sardemann
Das Wetter zeigt sich wechselhaft - viele Wolken und ein wenig Sonne. Aber es ist für die über 40 Gottesdienstbesucher:innen sehr angenehm, draußen im Wald zu sein! Fleißige Helfer haben schon ein Kreuz am Feldrand aufgestellt. Es ist alles vorbereitet für den Stationengottesdienst an Himmelfahrt. Heute feiern wir, dass der auferstandene Jesus in den Himmel aufgenommen wurde. Das Thema der Lesung entstammt jedoch dem Buch Daniel im Alten Testament. Beschrieben wird dort ein apokalyptischer Traum Daniels, der in der freien Natur sehr gruselig anzuhören ist. In der Predigt kann Pastorin Kettler ihn dann aber richtig einordnen: Gott kann und wird allen Ungeheuern Einhalt gebieten! Er hat die absolute Macht. Er wird Jesus einst senden, um zu richten.

Gemeinsam gesungene Lieder runden diesen wunderschönen Gottesdienst ab: Komm' Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen.

Gerhard Sardmann