In dieser Zeit blicken wir häufig auf Zahlen: steigen sie? Sinken sie? Das hat Auswirkungen auf unser Leben, ob wir einkaufen gehen können, ob wir uns mit Freunden treffen können. Manchmal gerät dabei etwas in den Hintergrund: Hinter all diesen Zahlen stehen Menschen. Menschen, die krank werden, denen es oft auch lange nach der Infektion nicht wieder gut geht. Menschen, die wochen-, manchmal monatelang kämpfen. Menschen, die sterben.
In Deutschland sind allein fast 80.000 Menschen an und mit Corona gestorben. 80.000 Menschen! Für mich ist diese Zahl nicht greifbar. Die Pastorin in Eime hat mit den Jugendlichen der Gemeinde ein Kreuz aus 80.000 Schrauben gefertigt, die in eine Platte geschraubt wurden. Tage- und nächtelang haben sie in wechselnden Schichten geschraubt, bis es fertig war. Sie haben es nicht nur gesehen, sondern auch gespürt, wie viel das ist. Sie hatten jede Schraube in der Hand. Das hat ihnen geholfen, es ein bißchen besser zu verstehen, was da passiert und warum es wichtig ist, dass sie die Einschränkungen weiter in Kauf nehmen (hier ist das Video dazu ).
Am Sonntag, den 18. April gedenken wir Deutschlandweit der Menschen, die an Corona gestorben sind. Wir schließen uns als Kirchengemeinde diesem Gedenken an. Um 10 Uhr läuten die Glocken. Die Kirche ist den ganzen Tag für ein persönliches Gebet geöffnet. Sie haben in der Zeit von 10 bis 11 Uhr auch die Möglichkeit, eine Kerze zu entzünden.
Wir hoffen gerade angesichts dieses Leides und dieser Not auf den Gott, der spricht: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist Mein. Für IHN sind diese 80.000 Menschen keine Zahl, er kennt jede und jeden Einzelnen mit Namen.